Das Aus für das „Kyoto“ im April dieses Jahres kam für viele überraschend. Schließlich war der Sushi-Laden im gehobenen Preissegment längere Zeit eine feste Anlaufstelle für edle Food-Kreationen aus Japan. Kurz nach der Schließung wurde bekannt, dass ein koreanisches Restaurant in den Standort im Rosental 9 einzieht.
Seit September serviert das Team um Pyun Soo Ryun im „The Korean“ Spezialitäten aus ihrer Heimat. „Die Leute sollen hier essen und denken, sie seien in Korea. Das ist mein Ziel“, sagte sie im Gespräch mit der Redaktion im August. Wir testen, ob die Neu-Gastronomin ihr Versprechen halten kann und wie das Restaurant im Preis-Leistungs-Verhältnis abschneidet.
Speisekarte im Dortmunder The Korean
Auf jeden Fall riecht es nach leckerem Essen. Mit der Speisekarte und den koreanischen Begriffen darauf können wir allerdings zunächst nicht viel anfangen. Das ausführlichere Menü mit Bildern und kurzen Erklärungen gibt es aber zum Glück via QR-Code aufs Handy. Über das Smartphone werden auch die Bestellungen aufgegeben. Wir finden das eine tolle Lösung und suchen uns mehrere kleine Vorspeisen und zwei Hauptgerichte, die wir zu dritt testen wollen, aus.

Die Wahl fällt auf Bibimbap, also Reis mit Gemüse und mariniertem Rindfleisch (12 Euro), und Bulgogi, ein Gericht mit Schweinefleisch und Gemüse (9,50 Euro). Dazu bestellen wir eine Reihe an Vorspeisen und Beilagen: frittiertes Hähnchen mit Sojasoße (4,50 Euro), Tofu mit Chilisoße (2,50 Euro), Teigtaschen mit Gemüse- und Pilzfüllung (je zwei zu jeweils 3 Euro) und gebackene Garnelen (5,50 Euro). Gespannt sind wir auf das Kimbap, koreanisches Sushi. Das gibt es mit verschiedenen Füllungen wie Garnelen und Hähnchen. Wir entscheiden uns für die Variante mit Karotte, Gurke, Rotkohl und Tofu (5 Euro).

Zu trinken bekommen wir Bonbon, ein koreanischer Traubensaft (3 Euro), eine hausgemachte Holunder-Limo und eine Yuzu-Limo (je 6 Euro). Nach dem Essen bestellen wir ein Dessert, dazu später mehr.
So schmeckt es
Wir haben Hunger und stürzen uns auf die Speisen in den hübschen Messing-Schalen. Der erste Bissen ist gleich ein Volltreffer: Beim Tofugangjeong wurde der Tofu erst frittiert und dann in einer pikanten Soße geschwenkt. Tatsächlich bleibt diese köstliche Beilage eins unserer Highlights, später wünschen wir uns, wir hätten davon mehr bestellt.
Auch von den Teigtaschen sind wir begeistert. Von außen sind sie super knusprig, die Füllung ist weich, leicht pikant und toll abgeschmeckt. Dabei hatte ich fast mit einem etwas faden Geschmack berechnet. Auch das frittierte Hähnchen ist toll. Außen knusprig, innen zart und überhaupt nicht trocken.

Bei Bulgogi loben wir vor allem die Soße, in die wir den hochwertigen Reis tunken. Das Bibimbap schmeckt weniger intensiv als die meisten anderen Speisen und geht im Durcheinander der anderen Teller etwas unter. Dadurch, dass dieses Gericht aber sehr leicht ist, können wir uns das gut als Sommergericht vorstellen.
Eine meiner beiden Essensbegleitungen ist nur mit ihrem Getränk nicht ganz glücklich. „Der Traubensaft war sehr irritierend, weil ganze Trauben drin waren. Zwar lecker, aber leider so ungewohnt, dass ich es nicht leer getrunken habe“, lautet das Urteil. Die Yuzu-Limo und vor allem die Holunder-Limo schmecken ausgezeichnet. Allerdings sind sie mit 6 Euro nicht günstig.

Nach dem Essen gönnen wir uns einen Nachtisch: Klebereiskuchen (3,50 Euro) und eine großzügige Portion Bingsu mit Erdbeeren (8 Euro). Hinter letzterem verbirgt sich ein geraspeltes Vanilleeis. Zusammen mit den Erdbeeren schmeckt es ähnlich wie Spaghetti-Eis, nur ist die Konsistenz deutlich luftiger.

Während der Klebereiskuchen bei mir komplett durchfällt, ist meine zweite Begleitung durchaus angetan. „Nur was die Füllung eigentlich ist, konnte ich nicht herausschmecken.“ Wer gern Mochi mag, wird auch dieses Dessert lieben.

Unser finales Urteil: geschmacklich Begeisterung auf der ganzen Linie. Keine einzige der Speisen ist fettig, das freut uns besonders. Man sollte nur wissen, dass die Portionen relativ klein sind und man dementsprechend viele kleine Gerichte bestellen sollte. Wir hätten lieber noch ein, zwei Kleinigkeiten bestellen sollen.
„Ich als 1,80 m Vielfraß wurde nicht satt. Ich hatte aber auch das Gefühl, die Küche basiert auf der Bestellung mehrerer Sachen. Es wirkte sehr natürlich, mehrere Sachen zu bestellen und die Kellner haben wie selbstverständlich alles sehr gut für uns drapiert“, sagt ein Kollege. Wir stimmen zu. Im Endeffekt zahlen wir 71 Euro für alles. Das finden wir durch drei absolut in Ordnung. Unser Tipp: Beim Getränk sparen und lieber mehr Essen bestellen.
Service und Atmosphäre
Obwohl der Laden recht gut besucht ist, müssen wir nicht lange auf unser Essen warten. Alles kommt gleichzeitig und wird uns im Tapas-Style auf den Tisch gestellt, sodass jeder von allem probieren kann. Die Servicekräfte sind ausgesprochen freundlich und zu kleinen Scherzen aufgelegt. Wir fühlen uns sofort wohl.

Dazu trägt auch die Inneneinrichtung bei. Die beleuchtete Theke und ausgefallenen Lampen geben dem Laden einen edlen Touch. Hier und da stehen original koreanische Dekoelemente, die Chefin Pyun aus ihrer Heimat mitgebracht hat. Vieles davon wirkt traditionell. Trotzdem ist der Laden hochmodern ausgestattet.
Anfahrt
In Dortmund muss man niemandem erzählen, dass Parken in der Innenstadt quasi aussichtslos ist. Direkt vor dem Restaurant werden die wenigsten Besucher Glück haben. Wer mit dem Auto kommt, kann zum Beispiel am Parkplatz Ostwall (2,50 pro Stunde, maximale Parkzeit eine Stunde) das Auto abstellen. In der Tiefgarage am Rathaus kosten zwei Stunden 3,80 Euro. Deutlich einfacher ist die Anreise mit der U-Bahn: Die Haltestelle Reinoldikirche ist nur zwei Minuten entfernt.
Netzstimmen
81 Stimmen kommen bei den Google-Rezensionen auf eine Wertung von 4,9 von 5 Sternen. Die Kommentarspalte überschlägt sich förmlich vor lauter Lob. Diese Bewertung fasst zusammen, was die meisten Stimmen aus dem Restaurant zu berichten haben:
„Das Essen bei The Korean war fantastisch. Geschmacklich wirklich toll und einzigartig, wenn man mal Abwechslung in Dortmund sucht. Die Portionsgrößen wirken zwar zunächst, je nach Appetit, etwas kleiner, täuschen jedoch. Sie sind sehr gut ausgewogen und machen definitiv satt!
Das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend und kümmerte sich während des Besuchs stets um das Wohlbefinden der Besucher*innen. Das Ambiente inklusive des Geschirrs und der Tischdeko sind stimmig und bringen einen der koreanischen Kultur näher. Alles in einem war der Besuch fantastisch und ich werde definitiv mehrmals wiederkommen, und es meinen Freunden, Freund*innen und Verwandten weiterempfehlen.“

The Korean – alle Infos
Adresse: Rosental 9
Öffnungszeiten:
Mo-Do: 11.45-18 Uhr
Fr + So: 11.45-20 Uhr
Sa: 11.45-21 Uhr
Kontakt:
Telefon: 023149681791
info@thekorean.de
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