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Teurer Sprit auch in Dortmund - aber das ist noch ein geringer Preis
Meinung
Die Benzin- und Dieselpreise sind über die 2-Euro-Marke geklettert. Darüber darf man sich kurz aufregen – und dann bitte sofort wieder damit aufhören. Denn es gibt gerade ganz andere Probleme.
An welche Tankstelle auch immer man am Dienstag (8.3.) in Dortmund fuhr: Die „2“ war nicht wegzubekommen. Benzinpreise von über 2 Euro machen erstmals erlebbar, wie die Ukraine-Krise auch in unser tägliches Leben hineinwirkt.
Viele Dortmunderinnen und Dortmunder werden die Folgen von weiter steigenden Kraftstoff-Preisen spüren - unabhängig davon, ob sie ein Auto besitzen.
Die Kosten für Energie und Wohnen werden steigen, was in einer Stadt wie Dortmund mit einer hohen Zahl an jetzt schon prekären Wohnsituationen besonders viele Menschen treffen könnte. Waren in Dortmunder Supermärkten werden sich verteuern, Dienstleistungen wie Taxifahren ebenfalls.
Wir sollten das Maß wahren
Aber: Das ist ein vergleichsweise geringer Preis, den wir zahlen, wenn man ihn damit vergleicht, dass in knapp 1000 Kilometer Entfernung gerade Menschen bei Bombardements in einem europäischen Land ihr Leben verlieren.
Wir sollten deshalb die Folgen steigender Preise im Blick haben und Auffangnetze spannen, die mehr Pendlerinnen und Pendlern helfen können, als es bisher möglich ist. Doch wir sollten das Maß wahren.
Denn letztlich zeigt die Entwicklung auch nur etwas, was wir eigentlich schon lange wissen. Wir werden uns Mobilität, die auf Verbrennungsmotoren basiert, im jetzt vorhanden Maßstab nicht mehr lange leisten können. Und zwar wortwörtlich.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
