Schul- und Kindergartenwege gepaart mit viel Lieferverkehr und Supermarktauffahrten. Die Kombination ist denkbar schwierig und sorgte in den vergangenen drei Jahren in der Oesterstraße im Dortmunder Stadtteil Brackel schon häufiger für Beschwerden. Bislang galt nur auf wenigen Teilpassagen Tempo 30 – zum Beispiel vor den Kindergärten – doch nun hat die Flickwerk-Regel ein Ende.
Sprecherin der Stadt Dortmund, Alexandra Schürmann, bestätigt: „Die zusätzlichen Tempo-30-Schilder auf der Oesterstraße wurden am 8. November aufgebaut. Damit gilt nun auf dem gesamten Abschnitt zwischen Brackeler Hellweg bis Heßlingsweg Tempo 30.“

Schon im Oktober 2022 war die Oesterstraße und ihr Verkehrsaufkommen Thema, wie Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke (SPD) erzählt. „Damals hat Oberbürgermeister Westphal die Bezirksregierung gebeten, drei Straßen zu nennen, wo Tempo 30 gelten soll“, sagt er. Die Parlamentarier nannten dann im März 2023 neben der Oesterstraße noch die Holzwickeder Straße und die Steinbrinkstraße. Und dann geschah lange nichts – bis jetzt.
Gemischte Meinungen der Anwohner
„Wir freuen uns sehr, dass nun mit der Umsetzung des Beschlusses begonnen wurde“, sagt Monecke, „Tempo 30 in der Oesterstraße war mit der Steinbrinkstraße am wichtigsten. Letztere folgt jetzt hoffentlich bald mit der Holzwickeder Straße.“ Der Beschluss sei in der Bezirksvertretung einstimmig gewesen, sagt er. Als Gründe nennt er den vielfachen Wunsch nach einer sichereren Verkehrssituation. Immerhin ist die Oesterstraße auch ein Schulweg und zwei Kindertagesstätten befinden sich dort.
In der Facebook-Gruppe „Dortmund Brackel“ sind die Meinungen der Brackeler gemischt. „Selbst bei 50er-Schildern fährt doch eh jeder schneller. Vielleicht klappt ja eine Begrenzung mit den neuen Schildern“, hofft ein Nutzer. Eine andere Nutzerin sagt kritisch: „An Kita und Schulen okay, aber komplett? Ohne Worte.“ Für die Befürworter sind es in den meisten Fällen vor allem die Lkw, die in der Vergangenheit die größte Gefahr darstellten – etwas, das bereits im Jahr 2020 von den Bürgerinnen und Bürgern als problematisch eingestuft wurde.
Hartmut Monecke glaubt, dass sich die Verkehrssituation vor Ort beruhigen werde und reagiert auf die Kritik gelassen: „Klar sehen das wieder einige kritisch, aber mir ist es lieber, hier gilt durchgehend Tempo 30.“ Immerhin diene die Maßnahme der Sicherheit und der Verkehrsberuhigung auch für Anwohnerinnen und Anwohner. „Ich denke in zwei Jahren wird jeder es für gut befinden, wenn sich einmal der Gewöhnungseffekt bei allen eingestellt hat.“