Diese Animation zeigt die neuen, rot markierten Radwege im Bereich Ostwall mit dem Adlerturm. © Stadt Dortmund

Radwege-Planung

Super-Radwege auf dem Wall geplant - Parkplätze sollen weichen

Alles andere als ein Vergnügen ist bislang das Radfahren am Wallring. Doch das soll sich bald ändern. Radfahrer bekommen hier komfortable Fahrspuren – auf Kosten der Autofahrer.

Dortmund

, 19.09.2019 / Lesedauer: 3 min

Traumstraße nannten Autofahrer in den 1960er- und 1970er-Jahren den südlichen Abschnitt der B54 vom Westfalenpark in den Dortmunder Süden. Denn es war eine der ersten gut ausgebauten Schnellstraßen der Stadt. Jetzt bekommen auch Radfahrer ihre Traumstraße - auf einem Teil des Wallrings.

Die Pläne der Stadt sind ehrgeizig: Im Rahmen des Masterplans Mobilität sollen die Radwege auf dem gesamten Wallring neu geordnet werden. Der Anfang wird in einem Bereich des Walls gemacht, der aktuell besonders unattraktiv für Radfahrer ist.

Denn am Ostwall und Schwanenwall gibt es – wenn überhaupt - nur schmale und verschlungene Radwege entlang von Parkstreifen für den Autoverkehr. „Der Radverkehr ist hier noch etwas unterbelichtet“, gibt Planungsdezernent Ludger Wilde zu.

Chaotisch und wenig attraktiv ist bislang die Radwege-Führung am Ostwall. Mehrfach müssen Radfahrer die Spur und den Untergrund wechseln. © Peter Bandermann

Das soll sich gründlich ändern: Vorgesehen ist zwischen Bornstraße und Adlerturm auf beiden Seiten des Walls ein komfortabler Radweg, der über die bisherigen Nebenfahrbahnen beziehungsweise Parkstreifen des Walls führt.

Mit 3,25 Meter Breite plus einem Sicherheitsstreifen von 75 Zentimetern soll er beidseitig des Walls jeweils in beiden Richtungen befahren werden können. „Das hat Vorbildcharakter und ist ein riesiger Fortschritt“, ist Wilde überzeugt.

Neue Fahrradstraßen

An Anfang des Schwanenwalls – in Höhe des Reinoldinums – führt der neue Radweg über einen Teil des Parkstreifens, hinter dem Brüderweg wird dann die bisherige Nebenfahrbahn des Ostwalls zur Fahrradstraße.

Südlich der Olpe gibt es dann wieder einen breiten Radweg auf der Wall-Promenade bis zum Adlerturm. Auf der gegenüberliegenden Seite entsteht der Radweg auf einem Teil des bisherigen Parkstreifens, teilweise wird die Nebenfahrbahn auch hier zur Fahrradstraße.

So soll der beidseitig befahrbare Radweg im Bereich des Baukunstarchivs am Ostwall aussehen. Direkt vor dem ehemaligen Museumsgebäude wird die Nebenfahrbahn des Ostwalls zur Fahrradstraße. © Stadt Dortmund

„Das ist eine Qualität für den Radverkehr, die wir so in Dortmund noch nicht haben“, stellt Verkehrsplaner Andreas Meißner fest. Profitieren sollen aber auch die Fußgänger.

Vor allem am Schwanenwall soll der Gehweg teilweise verbreitert werden, indem Parkplätze auf die bisherige Fahrbahn verlegt werden. Weil die dadurch schmaler wird, wird die Nebenfahrbahn des Walls auch hier zur Einbahnstraße.

An anderer Stelle - etwa an der Außenseite des Ostwalls - wird mehr Platz geschaffen, indem Schrägparkplätze in Längsparkplätze verwandelt werden.

180 Parkplätze weniger

Das hat natürlich Konsequenzen: Von den 780 bestehenden Parkplätzen werden 180 Plätze geopfert. „Doch die waren – außer in der Vorweihnachtszeit – vorher ohnehin nicht ausgelastet“, sagt Ludger Wilde. „Die Reduzierung der Parkplätze wird nicht dazu führen, dass wir City-Besucher vergrämen.“

In dieser Einschätzung sieht er sich durchaus einig mit den Vertretern des Cityhandels. „Der Cityring freut sich“, sagte der Cityring-Vorsitzende Dirk Rutenhofer bei der Vorstellung der Pläne: „Denn die Innenstadt wird dadurch insgesamt attraktiver.“

Der städtische Radfahrbeauftragte Fabian Menke, Lars Deuter vom Evangelischen Kirchenkreis, Verkehrsplaner Andreas Meißner, Planungsdezernent Ludger Wilde, Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl und City-Ring-Vorsitzender Dirk Rutenhofer (v.l.) stellten die Radweg-Pläne vor. © Oliver Volmerich

Ein wenig Geduld müssen Radfahrer und Fußgänger aber noch haben. „Es ist nicht mit ein paar Markierungen getan, sondern es wird einen aufwendigen Umbau am Wallring geben“, kündigt Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl an.

Der Radweg soll möglichst einheitlich mit rotem Asphalt gestaltet werden. Dazu kommen die Veränderungen im Parkplatz- und Grünbereich.

Fördermittel vorhanden

Wenn der Rat am 14. November grünes Licht für die Radwege-Planung gibt, soll die Planung weitergeführt werden – inklusive Bürgerbeteiligung. Für den 26. November ist eine Infoveranstaltung für Bürger geplant, kündigt Andreas Meißner an.

So soll der neue Radweg (rot markiert) im Bereich des Schwanenwalls verlaufen. Auf der Außenseite wird die Nebenfahrbahn teilweise zur Fahrradstraße. © Volmerich, Oliver

2021 könnte dann der Umbau starten. Geld ist vorhanden: Finanziert werden kann der rund zwei Millionen Euro teure Umbau zu 80 Prozent aus EU- und Landesmitteln. Er macht damit ein Viertel des Acht-Millionen-Förderprogramms „Emissionsfreie Innenstadt“ aus.

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