Dass auf der Hagener Straße die Autos oft zu schnell unterwegs sind, ist unstrittig. Aber kann man diese viel befahrene Straße in eine Tempo 30-Zone umwandeln? Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind schwierig, weil es um eine Landesstraße geht.
Die Bezirksvertretung (BV) Hombruch entschied sich nach langer Diskussion Ende Januar 2022 für einen Prüfantrag: Auf einer gut zwei Kilometer langen Strecke soll es künftig eine „Langsamfahrzone“ geben. Für zwei Kirchhörderinnen, die an der Hagener Straße wohnen und als Tagesmütter arbeiten, kann diese Zone gar nicht schnell genug kommen – und vor allem gar nicht lang genug sein.
Aggressive Autofahrer
Kathrin Brack und Mahtab Matt betreuen insgesamt bis zu acht Kinder im Alter von einem bis drei Jahren. Sie sind Nachbarinnen und sie eint die Sorge um die Kinder angesichts des Verkehrs vor ihren Haustüren, wenn es nach draußen geht.
„Die Autofahrer werden in den letzten Jahren immer aggressiver“, sagt Kathrin Brack. Sie macht ihren Job schon seit 20 Jahren. Und sie stellt für sich fest: „Der Verkehr hat zugenommen, ist überhaupt nicht mehr mit dem vor 20 Jahren vergleichbar.“
Die beiden Frauen vermissen außerdem Fußgängerampeln und Zebrastreifen. Denn es könnte so einfach für sie sein: einmal über die Straße und da ist viel Grün. Aber so einfach über die Straße geht es eben nicht mit einer „Bande“ von quirligen Kleinkindern. „Selbst meine zehnjährige Tochter ist oft ängstlich, wenn sie die Straße zu den Hauptverkehrszeiten überqueren muss“, sagt Mahtab Matt.

Nach dem Willen der Bezirksvertreter bezieht sich der aktuelle Prüfantrag auf den Bereich der Straße „Am Frache“ im Süden bis zu zur Bahnunterführung an der Ecke Olpketalstraße – ein Bereich mit vielen Geschäften, Apotheken und Ärzten. Auch die beiden Tagesmüttern wohnen in diesem Bereich.
Wie und wann Straßen NRW über den Prüfantrag entscheidet, ist jedoch völlig offen. Auch über den Ausgang wagt niemand so recht eine Prognose. Bisherige Erfahrungen hätten gezeigt, dass sich der Landesbetrieb eher wenig begeistert zeige, wenn es um eine Tempobegrenzung auf Landesstraßen gehe, so die BV.
Digitale Displays
Was aber mit Sicherheit kommen wird, um die Sicherheit auf der Hagener Straße zu erhöhen, sind digitale Displays, die Autofahrer darauf hinweisen, ob man zu schnell fährt oder sich an die Geschwindigkeit hält. Den ein oder anderen Autofahrer wird es vermutlich zum Bremsen bewegen.
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