Ob in der Seniorenbetreuung, bei der Einkaufshilfe oder im Sport: In vielen Bereichen der sozialen Arbeit ist das Ehrenamt kaum noch wegzudenken. Den sozialen Trägern in Aplerbeck und Umgebung brechen seit der Corona-Pandemie allerdings die freiwilligen Helfer weg – gerade im ehrenamtlichen Nachwuchs.
Der internationale Tag des Ehrenamts am Montag (5. Dezember) soll deshalb vor allem junge Menschen mit den verschiedenen Trägern in Kontakt bringen.
Nachwuchsproblem im Ehrenamt
„Wir haben ein Problem der Überalterung, daher wollen wir Werbung für unsere Vereine machen“, erklärt Michael Heike Busch von der Caritas, der im Stadtbezirk mit einem Kleinbus regelmäßig Einkaufsfahrten für bedürftige Personen unternimmt. „Aber auch für ältere Menschen ist das Ehrenamt eine Beschäftigung, die die Rentenjahre bereichern kann. Man hat die Chance, seine Freizeit anderen Menschen zu schenken.“
Michaela Pelzer, Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums Rosenheim, ergänzt: „Auch wir sind momentan auf der Suche. Von 42 Helfern vor Corona sind aktuell nur noch etwa 20 geblieben.“
Die Nachwuchsprobleme waren für die Ehrenamtler auch Ausgangspunkt, um am internationalen Tag des Ehrenamts die Werbetrommel zu rühren. Insgesamt 14 Träger bieten am 5. Dezember einen Aktionstag an, der die Menschen im Stadtbezirk zu Eigeninitiative in der Freiwilligenarbeit führen soll.
„Das Schönste am Ehrenamt ist ja, dass man etwas tut, worüber sich andere Menschen freuen“, erklärt Mitorganisatorin Petra Emig vom Seniorenbüro Aplerbeck. „Wir wollen den Menschen wieder näher bringen, wie viel einem die ehrenamtliche Hilfe gibt, beispielsweise auch bei der Suche nach Kontakten und Freunden.“ Renta Horn vom Senioren-Café der St. Marien-Gemeinde in Sölde ergänzt: „Es sollte auch immer etwas für die eigene Seele dabei sein.“
„Tag der offenen Tür“
Den 5. Dezember möchten die 14 teilnehmenden Organisationen, Gemeinden, Vereine und Pflegeeinrichtungen daher als „Tag der offenen Tür“ nutzen. Alle Interessierten können an diesem Tag per Telefon, E-Mail oder persönlich bei Kaffee und Kuchen in die Angebote hineinschnuppern. Die Handlungsfelder sind dabei vielfältig: Repair-Cafés, Besuchsdienste, Organisation von Begegnungsangeboten, Spaziergänge und Wanderungen, Ausgabe von Büchern, Kinder- und Jugendarbeit und vieles mehr.
Um mehr Präsenz der verschiedenen Angebote in der Öffentlichkeit zu schaffen, geht zum Tag des Ehrenamts auch der „Digitale Ehrenamtsmarkt“ an den Start. Auf der Homepage der Freiwilligen-Agentur findet man dann Kontaktdaten und Angebote aller Vereine und Träger im Stadtbezirk.
„Im Laufe der Zeit werden immer mehr Aktivitäten dazukommen, die im Angebot ausgeweitet werden sollen“, erklärt Petra Emig. Klar ist für sie jedoch auch, dass das Ehrenamt nicht alle Aufgaben alleine stemmen kann: „Vieles ist ohne das Ehrenamt nicht mehr möglich, dabei sollte aber klar sein, dass das Ehrenamt nur als Ergänzung zum Hauptamt dienen sollte.“
Diese Träger beteiligen sich
Diese Träger sind am Aktionstag beteiligt:
- Awo Ortsverein Aplerbeck
- Awo Ortsverein Schüren
- Flüchtlingshilfe im Stadtbezirk Aplerbeck
- SGV-Abteilung Dortmund-Aplerbeck
- Caritas Altenzentrum St. Ewaldi
- Diakonie Station Dortmund Süd-Ost
- Seniorenzentrum Rosenheim
- Ehrenamtlicher Seniorenbegleitservice der Stadt Dortmund
- Caritas Einkaufsfahrten Dortmund
- Katholische Pfarrei St. Clara in Dortmund-Hörde
- L(i)ebenswertes Berghofen
- Seniorenbüro Aplerbeck
- Senioren-Café im Gemeindehaus St. Marien in Sölde
- Katholische öffentliche Bücherei im Gemeindehaus St. Marien
Weitere Informationen und Kontaktdaten zu den Aktivitäten und Anbietern finden Sie als Dokument auf der Homepage der Freiwilligen-Agentur
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