
Solche Bayerischen Gebirgsschweißhunde werden bei der Polizei zur Suche nach Menschen eingesetzt (Symbolbild). © picture alliance / dpa
Süße Polizei-Hündin Lynn sucht Mörder an der A40 in Dortmund
Mantrailing
Ein Mann hat einen anderen mit acht Kugeln erschossen und ist flüchtig. Die Polizei hat jetzt auch eine Hündin eingesetzt, um den Täter zu finden.
Knapp zwei Stunden lang hat es am Dienstagmorgen (7.6.) verschiedene Sperrungen an der A40 im Dortmunder Westen gegeben. Die Polizei hat offenbar Spuren eines Mannes gesucht, der vor einer Woche einen 32-Jährigen in der Nordstadt erschossen haben soll.
Die Hauptakteurin des Vormittags war dabei etwas ungewöhnlich, denn sie hat lange Schlappohren und läuft auf allen Vieren. Die Bayerische Gebirgsschweißhündin Lynn ist fürs sogenannte Mantrailing bei der Polizei eingesetzt, wie das Landesamt für Aus- und Fortbildung auf Anfrage mitteilt.
Grundsätzlich kommen für diesen Job alle Hunde mit ausreichend guter Nase infrage, wie Polizei-Sprecher Steffen Korthoff berichtet. Bayerische Gebirgsschweißhunde sind aber offenbar besonders beliebt. In mehreren Polizeibehörden sind diese Tiere eingesetzt.
Polizeihunde leben bei ihren Kollegen
Die ursprünglichen Aufgaben der Jagdhunde seien „verletztes Wild zu suchen und zu stellen“, damit der Jäger es „erlösen“ könne, schreibt der Zuchtverband KBGS im Internet. „Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ein Spezialist auf der Wundfährte und steht im Dienst für die tierschutzgerechte Jagd“, so der Verband.

Dieser Welpe hat vor einigen Jahren seinen Dienst bei der Polizei Hamburg angetreten. © dpa
Um vermisste oder gesuchte Personen aufzuspüren, lassen die Polizisten die Hunde zum Beispiel an Kleidungsstücken riechen. Auch nach mehreren Tagen können die Tiere noch kilometerweit Geruchsspuren verfolgen.
Polizeihunde leben in der Regel bei ihren menschlichen Kollegen zu Hause. „Die Vierbeiner müssen alle 24 Monate im Rahmen einer Zertifizierung ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen“, heißt es von der Polizei.
Beschreibung des Verdächtigen
Nach ersten Informationen ist der mutmaßliche Täter am Dienstagmorgen nicht gefunden worden. Die Polizei beschrieb ihn kurz nach der Tat (an der Hirtenstraße in der Nacht zum 29. Mai) so:
- männlich
- etwa 1,85 Meter groß
- etwa 35 Jahre alt
- normale Statur
- dunkler Drei-Tage-Bart, am Kinn etwas länger
- schwarze Chino-Hose, dunkles Kapuzenshirt und dunkle Baseball-Kappe
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
