Südafrika-Mutante in Dortmund: War es erst der Anfang?

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Südafrika-Mutante in Dortmund: War es erst der Anfang?

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Es gibt neue Informationen zum ersten nachgewiesenen Fall der Corona-Variante B.1.135. Ein Ansteckungsweg kann inzwischen ausgeschlossen werden. Das Auftreten könnte aber auch erst der Anfang gewesen sein.

Dortmund

, 24.03.2021, 17:02 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Dienstag (23.3.) hatte Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken den ersten nachgewiesenen Fall der südafrikanischen Coronavirus-Mutation öffentlich gemacht. Jetzt nennt die Stadt Dortmund auf Anfrage dieser Redaktion erste Details zu dem Fall.

Die etwas ernüchternde Erkenntnis: Wo sich die Person angesteckt hat, lässt sich aktuell nicht herausfinden.

Ausgeschlossen ist nach Angaben er Stadt Dortmund zumindest, dass das Virus direkt auf einer Reise nach Südafrika übertragen wurde. Hier wurde die Variante erstmals nachgewiesen und deshalb nach ihm benannt wurde. Und: Auch ein anderes Land kommt nicht als Ansteckungsort in Frage.

Infizierte Person kam nicht von einer Reise zurück

Stadtsprecherin Katrin Pinetzki sagt: „Bei der positiv getesteten Person mit südafrikanischer Virus-Variante handelt es sich nicht um einen Reiserückkehrer.“

Der Nachweis sei ein „Zufallsbefund im Rahmen der regelmäßig durchgeführten Mutations-PCR-Untersuchungen der Labore“. „Der Infektionsweg war nicht zurückzuverfolgen“, verdeutlicht Katrin Pinetzki mit Blick auf die aktuell infizierter Person.

Neben einer mittlerweile hohen Zahl an Fällen mit der britischen Corona-Variante (669, Stand 23.3.), ergab sich hier nun erstmals der Nachweis von B.1.135.

Kontaktpersonen werden ermittelt und beobachtet

Die infizierte Person befindet sich aktuell in häuslicher Quarantäne. Das Gesundheitsamt ermittelt und beobachtet Kontaktpersonen und prüft, welche Maßnahmen notwendig sind.

Es ist demnach laut Stadtsprecherin Pinetzki möglich, dass zu dem ersten Fall der südafrikanischen Mutation weitere Fälle im Umfeld der Person hinzukommen. Zu Alter und Geschlecht macht die Stadt Dortmund aus Patientenschutzgründen keine Angaben.

Erste Fälle in der Dortmunder Nachbarschaft

Die Verbreitung der südafrikanischen Virus-Variante wird von Gesundheitsämtern in Deutschland und vom Robert-Koch-Institut mit Sorge betrachtet. B.1.351 gilt ähnlich wie die britische Variante B.1.117 als infektiöser.

Nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnis gibt es eine verringerte Wirkung der Impfstoffe von Astrazeneca und Biontech/Pfizer, die auf dem Corona-Ur-Typ basieren. Zudem sind Menschen, die bereits mit der ursprünglichen Variante infiziert waren, weniger gut vor einer Infektion mit B.1.351 geschützt.

Am Dienstag war auch in der Dortmunder Nachbarstadt Castrop-Rauxel erstmals die südafrikanische Mutation in einer sequenzierten Probe nachgewiesen worden. Im gesamten Kreis Recklinghausen sind vier Fälle gemeldet.

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