Für die Wildschütz-Apotheke kam dieser Vorfall sehr ungelegen: Die Apotheke in Lütgendortmund hatte am Sonntag Notdienst. Und dann das: Der Strom fiel aus. Nicht nur da, an der Lütgendortmunder Straße 140, sondern in vielen Wohnungen, Restaurants und Imbissen des halben Stadtteils. Die Polizei klagte am Vormittag sogar via Twitter, die Bewohner mögen bitte nicht mehr den Notruf wählen.
„Aktuell erreichen uns mehrere Notrufe bezüglich eines Stromausfalls in Lütgendortmund“, twitterte die Polizei um 11.11 Uhr. „Die Störung ist der DEW21 bekannt, Techniker sind bereits im Einsatz.“ Und dann der Appell: „Bitte sehen Sie von weiteren Notrufen in diesem Zusammenhang ab!“

Sonja Bayer von der Wildschütz-Apotheke konnte nicht weiterarbeiten: „Ich habe Notdienst in der Apotheke. Bitte schnell Notversorgung herstellen!“ meldete sie in einem Stromausfall-Portal im Internet. „Kein Licht, kein Strom“: Auf www.störungsauskunft.de kann man schnell nachsehen, ob man allein ist mit dem Stromausfall. Dort waren gegen 11.50 Uhr knapp 100 Meldungen aus dem Stadtteil registriert.
Ausfall in „mehreren umliegenden Häusern am Werner Hellweg“ meldete dort um 11.05 Uhr ein Bewohner. Ein Lütgendortmunder von der Immanuel-Kant-Straße meldete um 11.09 Uhr: „Auch Nachbarn betroffen“. Von der Lütgendortmunder Straße kam um 11.06 Uhr die Meldung: „Ganze Straße lahmgelegt.“ Kiosk- und Restaurant-Betreiber sowie Anwohner kamen raus, um sich mit den Nachbarn auszutauschen.
„Wir hatten ab 10.45 Uhr keinen Strom mehr“, erklärte Sonja Bayer von der Wildschütz-Apotheke im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Techniker für das elektronische Medikamenten-System stellte dann um 12.05 Uhr, kurz nachdem der Strom wieder da war, den Schrank wieder technisch bereit. Auch das Kassensystem lief wieder. „Wir mussten etwa zehn Kunden leider vertrösten“, sagte Bayer.

Um 11.58 Uhr meldete die DEW21: Der Strom ist wieder da. Um 12.20 Uhr hatte DONETZ-Sprecherin Gabi Dobovisek dann die Hintergründe und Details parat: „Die Störung lief von 10.45 bis 11.45 Uhr im Bereich Provinzialstraße, Lütgendortmunder Hellweg, wohl auch noch ein Stück Richtung Somborn. Rund 900 Haushalte waren betroffen“, sagte sie auf Anfrage unserer Redaktion.
Techniker seien rausgefahren und hätten zunächst das Netz umgeschaltet, „damit die Versorgung erst einmal wieder steht“ so Dobovisek. Der Strom, der an der Schadensstelle nicht mehr fließen kann, fließt dann im großen Netz praktisch eine Umleitung. „Erst dann machen sich die Techniker auf die Suche nach der Störungsstelle: Dazu ist jetzt ein Messwagen im betroffenen Gebiet unterwegs, mit dem man das Problem eingrenzen und identifizieren kann. Die Stromversorgung betrifft das aber nicht mehr“, gab die Sprecherin Entwarnung.