Streik, Streik und noch mal Streik in Dortmund „Man kann nicht immer Urlaub nehmen“

Von Emma Petershagen
Streikankündigung: Wie reagieren die Dortmunder?
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Kommenden Donnerstag (9.3) wird wieder gestreikt. Nach Angaben der Dienstleistungsgesellschaft Verdi soll der Streik den ganzen Tag andauern. Für die Dortmunder bedeutet das: Bus und Bahn sind lahmgelegt und so muss nach Alternativen gesucht werden.

Aber wie reagieren die Dortmunder auf diese Umstellung: Mit Gelassenheit das Fahrrad nehmen oder total genervt?

„Maßlos und egoistisch“

Der Großteil der Dortmunder zeigt sich äußerst gestört von dem Stillstand des ÖPNV. „Nur noch zum Kotzen“, heißt es in einem Kommentar bei Facebook unter der Streikankündigung. Es weiterer Kommentar wird noch konkreter: „Maßlos und egoistisch! Widerlich“, und fordert Lohnsteuersenkungen für jeden.

Andere beziehen sich in ihrer Kritik auf den allgemeinen Zustand des ÖPNV. So beklagen viele die Unpünktlichkeit bzw. den Ausfall von Bus oder Bahn bei extremeren Wetterbedingungen. So wird der Streik als „einfach nur lächerlich“ gesehen und als Frechheit betitelt, dass nun der gesamte Bus- und Bahnverkehr stillsteht. Die Tickets für die Benutzung des ÖPNV seien teuer genug gewesen, die aber jetzt nicht genutzt werden können und so das Taxi als Notlösung dient.

Nur der Anfang

Weiter wird diskutiert, wie man nun an dem Donnerstag zur Arbeit kommen soll, die Kinder in die Schule bringen kann oder sich doch lieber einen Urlaubstag nehmen sollte. Doch einen Urlaubstag zu nehmen, könne nicht die Daueralternative sein. Denn ein Nutzer befürchtet, dass der Streik nur der Anfang einer längeren Streikwelle sein wird.

Manche Dortmunder reagieren gelassener auf die Neuigkeiten. So kritisieren sie an den negativen Kommentaren, dass die Solidarität gegenüber den Beschäftigten von DSW21 fehle. Der Zuspruch hält sich aber in Grenzen. Vereinzelt finden sich Kommentare wie „Sehr gut“ oder „Richtig so“. Dies ist aber die Ausnahme. Von einer positiv gestimmten Mehrheit kann aber nicht der Fall sein.

Jeder Euro zählt

Zu der Kritik nimmt ein Nutzer Stellung und betont, dass alle nur das Geld sehen würden, dass sich aber dringend die Arbeitsbedingungen sowie Löhne bei DSW21 ändern sollten, hätte keiner im Blick. Zudem wird die Sorge geäußert, dass sonst bald niemand mehr den Job ohne faire Löhne machen möchte. Besonders vor dem Hintergrund der Inflation und den damit einhergehenden Preissteigerungen, stellt zusätzlich ein Nutzer heraus, dass man im Hinterkopf behalten solle, dass die Beschäftigten des DSW21 auch eine Familie haben, die sie ernähren müssen und so jeder Euro zählt.

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