Verständnis für den Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher ist bei vielen Eltern in Dortmund vorhanden. Das wird in vielen Gesprächen deutlich. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Wegfall der Betreuung für Stress sorgt.
Viele daran gewöhnt
„Die meisten hoffen, dass es einmalig bleibt und es schnell zu einer Einigung kommt“, sagt Matthias Konermann, Vorsitzender des Jugendamtselternbeirat Dortmund (JAEB) im Gespräch mit dieser Redaktion.
Viele Eltern hätten sich mittlerweile an die seit knapp drei Jahren erforderliche Flexibilität gewöhnt, sagt der Vertreter der Elternbeiräte in den Kitas.
Doch in etlichen Familienkonstellationen – etwa Alleinerziehende oder Familien mit zwei berufstätigen Eltern – ist das Umplanen immer wieder neuer Stress. „Das belastet diese Familien sehr“, sagt Matthias Konermann.
Das hat aus seiner Sicht weniger mit den – vergleichsweise vorhersehbaren und verständlichen – Tarifauseinandersetzungen zu tun. „Wenn es nicht die unzähligen Ausfälle auf Grund von Fachkräftemangel und Pandemie gegeben hätte, wäre die Gewichtung des Streik-Tages mit Sicherheit eine Andere“, sagt der JAEB-Vorsitzende.
„Aber durch die Masse an Tagen, die unplanbar ausgefallen sind, sind viele einfach am Limit, was Vereinbarung der Betreuung und des Berufes angeht“,
Dauerhafter Personalmangel
Kindertagesstätten waren in der Pandemie und auch in den Krankheitswellen des Winters 22/23 besonders von Personalausfällen betroffen. Personalmangel ist ein Dauerthema.
Zuletzt äußert der Verband für Kitafachkräfte im Januar sogar, dass er wegen der Überlastung der Angestellten ein Risiko für die Einhaltung der Aufsichtspflicht sieht.
Für Eltern, die keine Möglichkeit zur alternativen Unterbringung ihrer Kinder haben, wird es eine Notbetreuung geben. Die Einrichtungen kommunizieren dies direkt an die Eltern.
Von dem Warnstreik potenziell betroffen sind rund 100 Kitas des städtischen Eigenbetriebs Fabido. Welche Kitas genau geschlossen werden, ließ sich am Dienstag noch nicht vorhersagen.
Außerdem geht Personal im Jugendamt, der Jugendhilfedienst sowie die Kitas des Studierendenwerkes, der LWL-Klinik und des LWL-Wohnverbundes in den zeitweisen Ausstand.
In Dortmund gibt es neben Angaben der Stadt Dortmund 178 Kindertageseinrichtungen bei freien Trägern, darunter Kirchengemeinden, Elterninitiativen und sozialen Organisationen wie AWO oder Caritas.
In den nicht-städtischen Kitas wird es am Mittwoch keine Einschränkung in den Betreuungszeiten geben.
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