Mit über 2060 Kilometern ist Dortmunds Straßennetz größer als das zum Beispiel in Düsseldorf. Es zählt sogar zu den fünf größten unter Deutschlands Städten. Kehrseite der Medaille: Viele Straßen sind sanierungsbedürftig. „Repariert die Straßen endlich!“, war und ist vielerorts zu hören. Für eine Sanierung aller Straßen, die es nötig hätten, fehle aber das Geld, so Oberbürgermeister Thomas Westphal am Mittwoch (9.4.) bei einem Ortstermin in Kirchderne. Das Tiefbauamt rechnet mit rund 570 Millionen Euro, um das gesamte Straßennetz der Stadt zu modernisieren. Weil das in einem Schritt nicht machbar sei, setze die Stadt gezielte Schwerpunkte mit dem Programm „Straßenoffensive“. Punktuell werde in jedem der zwölf Stadtbezirke mit der Sanierung begonnen.
Scharnhorst ist nach Eving und der Innenstadt-Nord der dritte Stadtbezirk, der an die Reihe kommt. Dort hat die Stadt sich zum Start für den Merckenbuschweg in Kirchderne und seine Nebenstraßen entschieden. Dort laufen seit Mitte März die Sanierungsarbeiten. „Die Straßenoffensive sorgt dafür, dass es sichtbar und spürbar besser wird – genau da, wo die Menschen wohnen. Schnell, unbürokratisch und effektiv“, so Westphal.

Wichtig dabei zu wissen: Unter das Programm „Straßenoffensive“ fallen nur solche Straßen, die mit einem einigermaßen geringen Aufwand zu sanieren sind. Gehe es um Fahrbahnen, die richtig kaputt sind - wie zum Beispiel die des Fohlenkampwegs in Kurl - bedürfe es erst eines längeren Planungsprozesses, um sie von Grund auf komplett neu zu bauen. Das hatte Tiefbauamts-Mitarbeiter Dirk Schwiening unlängst in einer Sitzung der Bezirksvertretung Scharnhorst erläutert.
Baudezernent Arnulf Rybicki erklärt: „Die Straßenoffensive ergänzt die tägliche Straßenunterhaltung.“ Für 2024 und 2025 hat der Rat 25 Millionen Euro bereitgestellt. Die Straßenoffensive sei aber nur ein Teil des großen Ganzen: In Dortmund habe es allein 2024 rund 6000 Baustellen im Straßenraum gegeben, so teilt die Stadtverwaltung weiter mit. Etwa drei Viertel davon finden unterhalb der Oberfläche statt – für Glasfaser, Fernwärme, moderne Strom- und Wasserleitungen oder Kanalmodernisierung. Neben der Stadt selbst sind auch Unternehmen wie DEW21, DONETZ oder DSW21 am Werk.

In den Jahren 2026 und 2027 geht die Straßenoffensive für den Stadtbezirk Scharnhorst in Lanstrop weiter, wie die Bezirksvertretung in ihrer vorigen Sitzung entschieden hat. Vorrangig sollen die Lanstroper Straße sowie ein dortiges Quartier hergerichtet werden. Zu Letzterem gehören unter anderem die Gürtlerstraße, die Bremsstraße, die Straße Wasserkurl oder der Spornerweg.