Storchen-Nachwuchs hat großen Hunger Eltern füttern Küken im Dortmunder Naturschutzgebiet

Storchen-Nachwuchs hat großen Hunger: Video zeigt Fütterung der Küken
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Sieben Wochen ist der Storchen-Nachwuchs im Dortmunder Naturschutzgebiet Siesack mittlerweile alt. „Geschätzt“, sagt Dr. Erich Kretzschmar, Ornithologe im Naturschutzbund Deutschland (Nabu). „Denn wann genau sie geschlüpft sind, wissen wir ja nicht.“

Die Jungstörche haben mittlerweile schon eine beachtliche Größe erreicht. Und ihr Hunger scheint grenzenlos. Die Eltern seien nun den ganzen Tag unterwegs, um ihren Nachwuchs mit Nahrung von den Weiden und Feldern der näheren Umgebung zu versorgen, erklärt der Vogel-Fachmann.

Anwohner und Passanten, die an der Heckrinder-Weide in Schwieringhausen spazieren gehen, bleiben fasziniert stehen. Die Fütterung auf dem Horst in neun Metern Höhe ist ein Natur-Schauspiel.

Der Hunger kommt nicht von ungefähr. Denn noch gut zwei Wochen, dann wird der Storchen-Nachwuchs flügge, schätzt Erich Kretzschmar. Vorab wollen die Ornithologen die Jungvögel beringen. Dann lässt sich der weitere Lebensweg bei künftigen Beobachtungen verfolgen.

Die Vogelkundler haben auch bei einem der Eltern-Tiere einen Ring entdeckt. Erich Kretzschmar hat es am nahegelegenen Hochwasser-Rückhaltebecken beobachtet. „Leider gibt es keine genauen Infos“, sagt er. Vom Ring habe er nur die Zuordnung Nordwest-Deutschland erkannt. Der Storch hatte einen Ring der Vogelwarte Helgoland.

Namensfindung für Jungstörche

Die regionale Zuordnung bekommen in der zweiten Juli-Woche auch die beiden Jungtiere. Schließlich sind sie Dortmunds erste in freier Natur geschlüpfte Störche. Eine Sensation, auf die die Nabu-Vogelkundler und Dirk Lehmhaus seit elf Jahren gewartet haben. Im März 2012 errichteten sie den Horst auf der Heckrinder-Weide im Siesack – in geschützter Entfernung zu Feldwegen und Straßen.

Als im Frühjahr das erste brütende Paar entdeckt wurde, war die Begeisterung nicht nur bei den Fachleuten riesig. Das Naturschutzgebiet ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Radfahrer. Die Anteilnahme im Stadtbezirk Mengede ist so groß, dass Mitglieder einer Facebook-Gruppe über Namen für den Storchen-Nachwuchs diskutierten.

Unsere Redaktion hat die Diskussion aufgegriffen. Nach einem Aufruf für Namensvorschläge, endete am Sonntag (9.7.) die Abstimmung. Den Vorschlag mit den meisten Stimmen leiten wir mit einer Bitte um eine Patenschaft an die Mengeder Bezirksvertretung weiter.

Unser Fotograf Helmut Kaczmarek verfolgte die Fütterung mit der Kamera. Jetzt auf rn.de/mengede

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