EDG schneidet „nur die Spitzen“ Hecke macht Abbiegen auf Stockumer Straße zum Abenteuer

Hecke macht Abbiegen auf Stockumer Straße zum Abenteuer
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Sie führt durch Hombruch, Barop und Eichlinghofen bis zur Stadtbezirksgrenze nach Oespel: die Stockumer Straße. Hier, ganz am Ende, gibt es einen kleinen „Ableger“ der großen Straße, mit drei Mehrfamilienhäusern, Anwohner-Autos und vielen Pkw, die den Parkplatz als Park-and-Ride-Parkplatz nutzen.

Ein dicht bewachsener Seitenstreifen trennt diesen Seitenarm von der Hauptstraße. Und das, so sagt Anwohner Volker Winter, sei ein echtes Problem. Denn der dichte Bewuchs, eine regelrechte Hecke, erschwere die Sicht auf die viel befahrene Stockumer Straße derart, dass es fast unmöglich sei, gefahrlos darauf abzubiegen. Auf den wenigen Quadratmetern haben sich Brombeerranken, Weißdorn und Efeu ausgebreitet.

Anwohner Volker Winter demonstriert mit seinem Auto die schlechte Sicht auf der Stockumer Straße in Dortmund-Eichlinghofen.
Erst jetzt, an genau diesem Punkt, vermag Anwohner Volker Winter die Fahrbahn nach links einzusehen. Da steht sein Wagen schon längst mitten auf dem Radweg. © Britta Linnhoff

Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit unterwegs

„Wenn wir auf die Hauptstraße fahren wollen, versperren uns auf beiden Seiten hohe Hecken den Blick auf die Stockumer Straße“, sagt Volker Winter. Besonders gefährlich sei die Tatsache, dass der Radweg nicht einsehbar sei. Denn der habe ein nicht unwesentliches Gefälle, sodass die Radfahrerinnen und Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit unterwegs seien.

Der Radweg sei aber wegen des Bewuchses erst einsehbar, wenn man mit seinem Auto beim Herausfahren schon mitten auf dem Radweg stehe. Dabei sei es schon häufiger zu sehr brenzligen Situationen gekommen. Auch Autofahrerinnen und Autofahrer haben hier durchaus „Tempo“, kommen von der breiten Universitätsstraße, aus dem Steinsweg oder von der naheliegenden Autobahn. Einen Blitzer gibt es wenige Meter weiter in Richtung Barop, aber da ist man an der fraglichen Ausfahrt von Volker Winter längst vorbei.

Schon mehrfach habe er bei der Stadt angerufen, sei aber immer vertröstet worden. Und wenn die Hecke dann einmal geschnitten worden sei – Winter schätzt, ein bis zweimal im Jahr – seien „immer nur die Spitzen abgeschnitten worden“. Dabei sei es dringend erforderlich, die Hecke direkt an der Straße massiv zu kürzen.

Die Stockumer Straße in Dortmund-Eichlinghofen: Hier gibt es einen dicht bewachsenen Seitenstreifen.
Um diesen Grünstreifen kurz vor der Kreuzung der Stockumer Straße und der Universitätsstraße geht es. © Britta Linnhoff

EDG zuständig für die Pflege

Auf Anfrage teilt die Stadt Dortmund mit, dass die Hecke in der Tat auf einem städtischen Grundstück stehe; zuständig für die Pflege sei in diesem konkreten Fall die EDG. Ein Verkehrssicherheitskontrolleur des Tiefbauamts sei jetzt vor Ort gewesen: Da sei schon ein Pflegeschnitt erfolgt.

Volker Winter indes kann aktuell vor Ort keine Veränderung erkennen; und solche „Pflegeschnitte“ reichten eben einfach nicht aus. Weiter teilt die Stadt mit: Grundsätzlich sei es so, dass Verkehrssicherheitskontrolleure regelmäßig auf den Straßen in ihrem jeweiligen Bezirk unterwegs seien. Wenn man mögliche Gefahren erkenne, spreche man nach Lage der Dinge entweder die Eigentümer oder die zuständigen Stellen EDG/Grünflächenamt an. Die EDG teilt auf Anfrage mit, dass generell für alle Hecken, so auch für die betreffende in Eichlinghofen, das Vogelschutzgesetz gelte: Von März bis bis September dürften wegen der Brutzeit eben nur die Spitzen geschnitten werden. Das sei natürlich auch für die EDG verbindliche Vorgabe. Man sagt aber zu, „die Angelegenheit aus Sicht der Verkehrssicherung noch einmal zu begutachten“.