Es ist ein Projekt der Superlative. Nicht nur, weil der Neubau, der in den nächsten Monaten im Dortmunder Westen entsteht, einzigartig sein wird. Sondern auch, weil in diesem Gebäude später wohl so viel Herzblut fließen wird wie wohl in keinem anderen in unserer Stadt.
Beim Spatenstich auf Gut Königsmühle in Dortmund-Ellinghausen für das neue Kinder- und Jugend-Gästehaus am Donnerstag (6.3.) fällt das Wort „Herz“ zumindest gefühlt am häufigsten. Herzliche Redewendungen schlängen sich als roter Faden durch den Vormittag. Ob Sandra Heller, Vorsitzende der Stiftung „help and hope“, oder Bürgermeister Norbert Schilff, beide machen in ihren Reden unmissverständlich deutlich: Das neue Kinder- und Jugend-Gästehaus, das in den nächsten Monaten auf dem Areal des beliebten Lern- und Erlebnisorts an der Ellinghauser Straße gebaut wird, ist vor allem anderen ein Herzensprojekt, die Erfüllung eines Herzenswunschs: „Wir bauen Träumen ein Dach“ lautet das schöne Motto dazu.

Die kollektive Begeisterung kennt an diesem Vormittag keine Grenzen. Es ist deutlich zu spüren, wie sehr alle Verantwortlichen und Beteiligten für dieses Projekt regelrecht brennen. Viele Unterstützerinnen und Unterstützer sind gekommen, um dem besonderen Moment des symbolischen Spatenstichs für das neue Lern- und Sozialzentrum beizuwohnen. Für Bürgermeister Norbert Schilff steht fest: „Es wird eine neue Perle dieser Stadt.“
Die Fakten sprechen für sich: Denn das neue Gästehaus für Kinder und Jugendliche wird das erste in Dortmund sein, das Schulklassen und Bildungseinrichtungen künftig als Ort des Lernens und der Begegnung mit Übernachtungsmöglichkeiten nutzen können. „In Dortmund gibt es keine andere Gruppenübernachtungsstätte, die gleichzeitig ein pädagogisches Programm anbietet, um Chancengleichheit und Teilhabe zu fördern“, sagte Sandra Heller bereits im April 2024, als sie im Interview mit dieser Redaktion erstmals die Pläne vorstellte.
Platz für bis zu 100 Kinder
Natürlich braucht eines solchen Mammut- und Millionenprojekt, das als barrierefreies und inklusives Gästehaus Platz für bis zu 100 Kinder und Jugendliche sowie ihre Betreuungspersonen bieten wird, neben Herz auch viel Kraft und Energie.
„Drei Powerfrauen“ seien es, sagt Sandra Heller, die das Projekt federführend realisieren: Neben der Stiftungsvorsitzenden haben Maria Freundlieb von der Freundlieb Bauunternehmung sowie Imke Sass vom Architekturbüro Pinner + Sass das Vorhaben in den letzten Monaten vorangetrieben. „Ich bin so stolz, dass ihr an unserer Seite seid“, so Sandra Heller am Donnerstagvormittag. Sie sagt aber auch: Ohne das „tolle Team“, ohne die Unterstützung der zahlreichen Förderinnen und Fördern, des Kuratoriums, der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre ein Projekt dieser Größenordnung und mit diesem Anspruch niemals realisierbar gewesen. „Dieses Projekt zeigt, was möglich ist, wenn viele Menschen gemeinsam an einem Ziel arbeiten.“ Einen besonderen Dank richtet sie an Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann, der ihnen stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe.

Ihre Mitstreiterinnen Imke Sass und Maria Freundlieb teilen die Euphorie und versprühen sie auch gleich mit. Die Architektin beispielsweise schwärmt vom Gut Königsmühle als Kraftort und vom Neubau als „Gebäude für die Zukunft, für die nächste Generation“. „Das Projekt ist mir direkt während der ersten Gespräche ans Herz gewachsen.“ Imke Sass nennt zudem Details zur Bauweise. So soll das Gebäude in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen. Dafür sorgen beispielsweise eine Erdwärmepumpe, eine Photovoltaik-Anlage, ein Gründach sowie nachhaltige Baustoffe. Zu den architektonischen Highlights gehören eine große Küche, ein multifunktionaler Speisesaal, ein gläserner Eingang, überdachte Terrassen und Holzfassaden.
Bauunternehmerin Maria Freundlieb schließlich verrät den ambitionierten Zeitplan nach der Phase der „Baugrundverbesserung“: Beginn Rohbau im April, Dach und Fassaden im August‚ Richtfest im Oktober, Ausbauarbeiten im Winter. „Ziel ist es, Anfang März 2026 das Gebäude übergeben zu können“, sagt sie. Wie alle vor ihr lobt sie die gute Zusammenarbeit und das zügige Vorankommen der Planungen. Sie freue sich darauf, wenn Kinder und Jugendliche den neuen Ort endlich bevölkern und ihn mit viel Spaß und Lärm erfüllen werden.
Bleibt am Ende noch das Thema Geld. Denn die Finanzierung des Sechs-Millionen-Euro-Projekts erfolgt allein durch Spenden. „Jeder Cent ist Gold wert“, appelliert Sandra Heller. Die Rednerinnen und Redner nach ihr trommeln eifrig mit. Einige Spenden gibt es bereits, darunter auch prominente Unterstützung: So stellt beispielsweise die „Aktion Mensch“ gut 235.000 Euro zur Verfügung.
Stiftung braucht weitere Spenden
- Wer den Bau des Gästehauses unterstützen möchte, kann spenden, eine Patenschaft für einen der geplanten Räume in der Herberge übernehmen und/oder die Nachricht von dem wichtigen Projekt in seinem Netzwerk verbreiten.
- Weitere Informationen gibt es bei der „help and hope“-Stiftung, Ellinghauser Straße 309, unter Tel. 0231/93 69 83-10.
- Ein Film zum Neubauprojekt findet sich unter: https://tinyurl.com/help-and-hope