
© Martin von Braunschweig
„Das bleibt unser Geheimnis“: Stief-Opa soll Mädchen missbraucht haben
Prozessauftakt am Landgericht
Die Staatsanwaltschaft hat einen 72-jährigen Rentner aus Dortmund wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Die mutmaßlichen Übergriffe auf zwei Stief-Enkelinnen liegen zum Teil fast 20 Jahre zurück.
Ruhig und gefasst hörte der Angeklagte am Donnerstag (22.10.) zu, als Staatsanwalt Ludger Strunk die Anklagevorwürfe verlas. Ab Sommer 2001 soll sich der Angeklagte aus Dortmund Kurl regelmäßig an zwei Stief-Enkelinnen vergangen haben. Die Mädchen sollen jeweils im Grundschulalter regelmäßig zu Gast in der Wohnung des Mannes gewesen sein.
Bei der Polizei haben die Mädchen Jahre später davon berichtet, dass der heute 72-Jährige sie oft in sein Computerzimmer gelassen habe. Laut Anklage reagierte er auf die Bitte der ersten Sechsjährigen, dort ein bestimmtes Computerspiel spielen zu dürfen, so: „Du darfst. Aber vorher machst du, was ich möchte.“
Nach den sexuellen Übergriffen soll der Angeklagte den Kindern immer wieder eingeschärft haben, dass sie nicht von den Vorfällen erzählen dürften. „Das bleibt unser Geheimnis“, sollen seine Worte gewesen sein.
Bereits 2012 Kinder-Pornos beim Angeklagten gefunden
Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Rentners sollen schon im Jahr 2012 mehrere Speichermedien mit Kinderporno-Dateien gefunden und sichergestellt worden sein. Dennoch sollen sich auch danach noch Übergriffe auf seine zweite Stief-Enkelin ereignet haben.
Zu Prozessbeginn machte der Angeklagte von seinem Recht zu schweigen Gebrauch. Um die Glaubwürdigkeit der beiden Zeuginnen einschätzen zu können, hat das Gericht extra eine Gutachterin eingeschaltet.