Deutschlands größte Stahlfirma Thyssenkrupp Steel Europe will in den kommenden Jahren mehrere tausend Stellen abbauen. Die Zahl der Arbeitsplätze soll innerhalb von sechs Jahren von aktuell rund 27.000 auf 16.000 schrumpfen, wie das Unternehmen mitteilte.
Von dem Stellenabbau könnte auch der Standort Dortmund betroffen sein, teilte der stellvertretende Betriebsratschef von Thyssenkrupp in Dortmund, Moritz Engels, unserer Redaktion am Montagnachmittag mit. In Dortmund arbeiten derzeit noch rund 1400 Menschen bei Thyssenkrupp.
Der Vorstand von Thyssenkrupp hatte in einer Sitzung mit dem Gesamtbetriebsrat ein Eckpunktepapier vorgelegt, das die Ausgliederung von 6000 Stellen vorsieht und einen Abbau von 5000 Stellen. In Dortmund könnten so rund 600 Stellen auf den Prüfstand gestellt werden. Da die Kernproduktion erhalten bleiben soll, könnten vor allem der Forschungsbereich, Transportbetriebe, das Gebäudemanagement und der Werkschutz betroffen sein.
„Werden so nicht in Verhandlungen eintreten“
Vize-Betriebsratschef Moritz Engels äußerte harte Kritik am Vorgehen des Thyssenkrupp Steel Vorstands: „Ein Plan, jetzt die Ärmel hochzukrempeln, sieht deutlich anders aus. Zukunftsträchtig wirkt dieses Papier sicher nicht.“ Engels sieht in dem Eckpunktepapier keine Grundlage für eine Verhandlung: „Wenn betriebsbedingte Kündigungen und Standort-Schließungen nicht ausgeschlossen sind, werden wir auch in keine Verhandlung eintreten.“
Er warnte auch davor, Stellen auszulagern und verwies darauf, dass dies in der Vergangenheit nicht immer kostengünstiger gewesen sei. Der Betriebsrat hätte den Vorstand auch mit diesen Fragen konfrontiert, aber keine konkreten Antworten dazu erhalten. Dementsprechend erklärte der Vize-Betriebsratschef auch, dass es nun noch keine klaren Aussagen darüber geben kann, was der angekündigte Stellenabbau für den Standort Dortmund bedeute.