Die Probenentnahme für einen Schnelltest - ein Prozedere, das vergangene Woche 7000 Menschen in Dortmund in einem der zahlreichen Schnelltestzentren über sich ergehen ließen. © dpa (Symbolbild)

Neuinfektionen

Steigen Dortmunds Corona-Zahlen, weil es mehr Schnelltests gibt?

Seit Anfang März darf man einmal pro Woche kostenlos einen Corona-Schnelltest machen. Gleichzeitig stiegen die Neuinfektionszahlen in Dortmund stark. Gibt es einen Zusammenhang?

Dortmund

, 27.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Anfang März änderten Bund und Länder ihre Corona-Teststrategie: Sie einigten sich darauf, dass sich jeder Bürger fortan einmal pro Woche gratis mit einem Schnelltest auf Corona testen lassen kann - die Kosten übernimmt der Staat.

Danach erlebten private Schnelltest-Zentren einen Boom: Fast täglich entstanden neue Teststellen in Dortmund. Gleichzeitig zog die Zahl der neuen Corona-Fälle stark an: Lag die 7-Tage-Inzidenz beim Inkrafttreten der neuen Regelung am 8. März in Dortmund bei noch bei knapp 63, stieg sie bis Donnerstag (25.3.) auf über 121.

Gibt es zwischen beiden Entwicklungen einen Zusammenhang? Wächst die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle vor allem deswegen, weil sich nun mehr Menschen testen lassen?

Dortmunder Gesundheitsamt sieht Grund für Anstieg eher bei Mutante

Für Dortmunds Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken ist die Sache klar: Es gebe vor allem einen Grund für den Anstieg der Fallzahlen, und „das ist im Wesentlichen die britische Variante“ des Coronavirus‘, sagte er bereits am Dienstag auf der wöchentlichen Pressekonferenz der Dortmunder Stadtspitze. Die zusätzlichen Tests spielen laut Renken also eher eine nachgeordnete Rolle.

In der 11. Kalenderwoche (15.-21.3.) - aktuellere Zahlen hat das Gesundheitsamt unserer Redaktion nicht zur Verfügung gestellt - haben sich 6997 Menschen in Bürger-Schnelltestzentren testen lassen, also durchschnittlich 1000 pro Tag. Von diesen Schnelltests waren 35 positiv. Von 1000 Tests gab es also im Schnitt nur bei 5 den Verdacht auf Corona (0,5 Prozent).

Insgesamt wurden dem Gesundheitsamt in diesem Zeitraum 85 positive Schnelltests aus Dortmund gemeldet, was damit zusammenhängt, dass Menschen auch an anderen Stellen getestet werden, etwa wenn sie Altenheime oder Krankenhäuser besuchen.

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Doch um als nachgewiesener Corona-Fall in der offiziellen Statistik gezählt zu werden, müssen diese Fälle mit einem „richtigen“ PCR-Test bestätigt werden. Nach dieser Überprüfung blieben noch 65 bestätigte neue Corona-Fälle übrig, von den 85 positiven Schnelltests stellten sich also 20 als falsch-positiv heraus.

Schnelltest-Treffer machen nur 10 Prozent aller Corona-Fälle aus

Im Vergleich zur Vorwoche - als erst ein paar Schnelltestzentren eröffnet hatten, und auch das erst gegen Ende der Woche - gab es vom 15. bis 21. März jedoch 235 Corona-Fälle mehr. Insgesamt machten die bei Schnelltests entdeckten Corona-Infektionen in der 11. Kalenderwoche rund 10 Prozent aller nachgewiesenen 646 neuen Fälle aus.

Die Daten stützen also Renkens These: Die gestiegenen Corona-Zahlen Dortmunds sind nur zu einem kleinen Teil darauf zurückzuführen, dass bedeutend mehr Menschen mit Schnelltests getestet wurden.

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