Steht der Wintereinbruch in Dortmund bevor? Experten ordnen die Wetterlage ein

Steht der Wintereinbruch in Dortmund bevor? Experten ordnen Wetterlage ein
Lesezeit

Medien berichten von einem möglichen Wintereinbruch in Deutschland, die eine oder andere Wetter-App sagt Schneeregen voraus. Kommt der Winter also noch im November nach Dortmund? Wir haben Expertinnen und Experten gefragt, worauf wir uns einstellen müssen.

„Beim Blick in unsere Wettermodelle, muss ich sagen: Da ist noch nicht viel mit Wintereinbruch“, sagt Anika Tschunt, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst in Essen, mit Blick auf das Ruhrgebiet. Die Wettermodelle, die Tschunt vorliegen, reichen bis zum 22. November, an dem nachts Temperaturen von Minus 1 Grad vorhergesagt werden.

Anhand des doch relativ langen Zeitraums von über einer Woche könne es aber gerade zum Ende der kommenden Woche noch zu Abweichungen kommen, merkt die Meteorologin an. „Es kann sich auch immer wieder eine Warmfront hereinschieben.“ Außerdem sei es in den Großstädten des Ruhrgebiets immer etwas wärmer als auf dem Land.

Herbstlich trübes Wetter

Statt Winterwetter prognostiziert Tschunt „herbstlich trübes Wetter“ bei tagsüber relativ milden Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad. „Ein warmer Luftbereich über Großbritannien sorgt aktuell dafür, dass wir hier von Norden mildere Luft bekommen.“

Die nächsten Tage sei es bewölkt, es könne auch zu Schauern kommen. Anfang der kommenden Woche (ab dem 18.11.) werde es nachts Temperaturen um die 2 Grad geben, auch Bodenfrost sei möglich. „Schneevorhersagen finde ich nur, wenn ich Richtung Bergland und Alpen schaue“, sagt Anika Tschunt.

Auch Radio91.2-Wetterexperte Burkhard Dreischer muss in höhere Lagen schauen, um Schnee zu sehen. „Hier bei uns im Flachland werden vielleicht Regen und Graupel-Schauer auf uns zukommen, Schnee kann in den Mittelgebirgen ab 600 Metern Höhe fallen.“ Der Klusenberg, die höchste Stelle im Dortmunder Stadtgebiet, kommt auf circa 254 Meter über dem Meeresspiegel.

Einen kleinen Schneemann hatte der Wetterexperte Burkhard Dreischer in den vergangenen Jahren mit Schnee aus dem Sauerland in seinem Garten gebaut.
Einen kleinen Schneemann hatte der Wetterexperte Burkhard Dreischer in den vergangenen Jahren mit Schnee aus dem Sauerland in seinem Garten gebaut. © Privat (Archiv)

Glätte trotzdem möglich

Kalt und glatt werden könne es aber trotzdem, da die Temperaturen nachts um den Gefrierpunkt liegen werden. „Winterreifen würde ich schon draufziehen“, sagt Dreischer. Ab Montag (18.11.) sei es möglich, dass kalte Luft aus der Polarregion zu uns komme. Der Sonntag bringe aber zuvor noch Wind und Regen. „Danach kann man noch nicht genau sagen, wie sich das auf das weitere Wetter auswirkt“, sagt der Wettermann.

Er jedenfalls würde sich auf den Wintereinbruch freuen. „Drei, vier Schauer und dann kann ich im Sauerland wieder Langlauf machen“, sagt Dreischer. Auch für Weihnachten sei schon alles dekoriert. Und wer weiß, vielleicht schneit es in diesem Jahr sogar an Heiligabend. Für diese Vorhersage ist es aber definitiv noch zu früh.