In diesem Steak-Restaurant werden einige Gerichte zum Erlebnis Wie schmeckt’s bei „Beymen“?

Ein riesiges Stück Fleisch ist im Restaurant Beymen der Show-Star
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Man muss nicht lange rätseln, worauf im Steakhaus Beymen direkt am Dortmunder U der größte Wert gelegt wird: Direkt nach der Eingangstür werden über 20 riesige Fleischstücke in einem Dry-Aged-Schrank präsentiert - wochenlang wird das Fleisch hier zur Reifung gelagert. Und der erste Eindruck zieht sich durch den Abend - hier wird die „Fleisch ist mein Gemüse“-Fraktion glücklich.

Uns beschert diese Ausrichtung später noch einen Show-Act der besonderen Art. Allerdings eher unabsichtlich. Aber dazu später mehr.

Mehrere große Fleischstücke in einem Dry-Aged-Schrank.
Der Dry-Aged-Schrank im Beymen vermittelt gleich nach der Eingangstür die klare Botschaft: Gutes Fleisch steht hier im Mittelpunkt. © Jessica Will

Seit Anfang Januar empfangen Restaurantleiter Erkan Com und sein Team Gäste im „Beymen Steakhouse und Café“ - und haben dabei durchaus einen breit aufgestellten Anspruch: Auf der Karte gibt es einen „Studenten-Burger“ mit Pommes für 9,95 Euro (allerdings nur bis 17 Uhr bestellbar) - aber auch ein Steak mit Blattgold für 160 Euro.

Bei unserem Restaurant-Check steht dieses Luxus-Gericht nicht auf dem Bestellzettel - wir möchten eigentlich nur ein ganz normales Steak essen. Der Plan geht allerdings nicht auf. Als mein Mann dem Service-Personal eine Frage zu den Steaks stellt, nimmt ihn der freundliche Mann mit in Richtung der offenen Küche.

Hier liegen in einer Kühltheke eingeschweißt dutzende Fleischstücke. Der Mitarbeiter schwärmt vom „Asado“ - einer argentinischen Zubereitungsart, bei der das Fleisch besonders lange gegart wird. Mein Mann entscheidet sich dafür - und beschert uns damit unwissentlich einen Besuch vom Küchen-Chef an unserem Tisch.

Die Speisekarte

Aber der Reihe nach: Die Speisekarte bietet zwei besondere Kategorien. „Spezial-Steaks“, zu denen auch das „Asado“ und ein „Wagyu-Ribeye“ (149,95 Euro) zählen, sowie „Golden“. Neben dem Blattgold-Steak findet man hier auch ein „Golden Baklava“ (24,95 Euro) oder „Golden Lammkarree“ (295,95 Euro).

Man kann sein Menü aber auch günstiger gestalten: Die Auswahl bei den Vorspeisen ist bunt - Suppen (5,95 Euro), Salat (ab 6,95 Euro), gebratene Garnelen (7,95 Euro), Rinder-Carpaccio (16,95 Euro).

Bei den Hauptspeisen gibt es neben Steaks auch Burger, Fleisch vom Holzkohle-Grill (Kebab, Köfte, Schaschlik, Hühnchen, Lammfilet, zwischen 19,95 Euro und 34,95 Euro), aber auch zwei Fisch-Gerichte.

Auf der Kinderkarte stehen drei Gerichte für 9,95 Euro (Nuggets, Köfte und Burger). Bei den Desserts hat man die Auswahl zwischen fünf Gerichten, Baklava gibt es für 7,95 Euro.

Im Ramadan gibt es ein spezielles Ramadan-Menü - das bei unserem Besuch auch von vielen der Gäste bestellt wird.

Alkoholische Getränke gibt es nicht, aber genug Auswahl an alkoholfreien Cocktails, Softdrinks, Milchshakes, Tee und Kaffee.

Die Speisen

Als Vorspeisen entscheiden wir uns für Hühnersuppe, Hummus und Ziegenkäse-Salat, dazu gibt es noch lauwarmes Fladenbrot. Mein Mann ist etwas überrascht vom Dill, der über die Suppe gestreut ist. Für uns eine ungewöhnliche Geschmacksnote in einer Hühnersuppe - aber insgesamt lecker. Der Salat ist gut: Knackig, würziger Käse. Für mich etwas viel Dressing, aber gehen die Geschmäcker eben auseinander.

Hummus und Brot schmecken genauso, wie sie schmecken sollen. Ein gelungener Auftakt.

Eine Hühnersuppe in einer schlichten weißen Schale.
Die Hühnersuppe: Mit dominanter Dill-Note und reichlich Einlage. © Jessica Will

Bei den Hauptspeisen erleben wir eine kleine Show, die uns der Küchenchef direkt am Tisch bietet - und eine große Überraschung, was die Portionsgröße angeht. Dazu kommt es durch ein Missverständnis beim Bestellen. Als sich mein Mann im Gespräch mit dem Kellner über die Fleischsorten für das Asado entscheidet, ist ihm nicht bewusst, dass es eine Portion für zwei Personen ist. In der Karte steht es eindeutig - aber die liest mein Mann nach dem Gespräch mit dem Kellner nicht genau.

So bestellt er das Asado und ich einen Burger. Der Burger kommt schlicht daher - er bestätigt den Eindruck, dass hier Fleisch im Mittelpunkt steht: Ein großes, kräftig gewürztes Fleisch-Patty, Käse, wenig Zwiebeln, Sauce. Das ist lecker - mir persönlich sind die klassischen Varianten mit Salat, Tomate und Gurke lieber. Ich hätte mir mehr Sauce gewünscht, das Brötchen ist etwas trocken.

Ein Burger, im Hintergrund ein Metallkorb mit Pommes.
Der „Steakhaus-Burger“: Voller Fokus auf das Fleisch, kein großer Schnick-Schnack drumherum. © Jessica Will

Der Burger ist in dem Moment vergessen, in dem Küchenchef Umut Aydin an unseren Tisch kommt: Er schiebt einen massiven Servierwagen vor sich her. Darauf liegt ein riesiges Stück Fleisch, das „Asado“. Effektvoll wetzt Aydin, in einer schwarzen Kochjacke mit goldenen Applikationen und schwarzem Kopftuch auch optisch eine Erscheinung, ein großes Messer und filetiert das Fleisch vor unseren Augen.

Da es eine Portion für zwei Personen ist, ist das Fleischstück richtig groß - am Knochen gegart, mit einer Fettschicht obenauf. Später erklärt Aydin uns, dass das Fleisch zunächst wochenlang im Reifeschrank liegt und dann noch etwa drei Stunden im Ofen gegart wird. Und das schmeckt man.

Das Rindfleisch ist unfassbar zart und saftig, das Messer braucht man im Prinzip nicht. Ein wenig Salz streut Aydin darüber - mehr braucht es aber auch nicht. Das „Asado“ bringt einen wichtigen Teil des Restaurant-Konzepts auf den Punkt: Richtig gutes Fleisch, toll zubereitet, steht voll im Mittelpunkt.

Als Beilagen gibt es Pommes, Reis, eine Pfeffer- und eine Barbecue-Sauce. Alles solide, aber ganz klar Nebendarsteller.

Ein aufgeschnittenes Stück Rindfleisch, mit Salz bestreut.
Das „Asado“: Das Fleisch ist so zart, dass es schon beim Filetieren zerfällt. © Jessica Will

Als der Kellner beim Abräumen fragt, wie es uns geschmeckt hat, loben wir das tolle, zarte Fleisch. Wir weisen trotzdem darauf hin, dass uns nicht klar war, dass das Asado für zwei Personen gedacht war. Teils eigene Schuld, weil es in der Karte steht - aber ein Hinweis des Kellners hätte uns schon geholfen.

Die Reaktion des Kellners folgt prompt: Er bringt uns Dessert „aufs Haus“. Das Baklava ist perfekt, nicht zu süß, oben knusprig. Und obwohl wir nach der riesigen Hauptspeise eigentlich pappsatt waren, ist der Dessertteller schnell leer.

Zwei Häppchen Baklava auf einem weißen, länglichen Teller.
Baklava als Dessert: Nicht zu süß, oben knusprig. Lecker. © Jessica Will

Der Service

Ein großer Pluspunkt des Beymen ist das Personal. Wir werden herzlich begrüßt, immer wieder freundlich angelächelt. Wir fühlen uns wirklich willkommen, man nimmt den Mitarbeitern ab, dass sie sich gerne um ihre Gäste kümmern.

Die Speisen und Getränke kommen zügig an den Tisch.

Die Atmosphäre

Gold und Schwarz dominieren, auch Besteck und Gläser wirken edel. Dutzende Lampen mit warmem Licht schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Die Raumaufteilung ist geschickt. Obwohl das Beymen rund 100 Plätze bietet, merkt man die Größe nicht.

Die Anfahrt

Das Beymen ist am Emil-Moog-Platz in dem recht neuen Wohnkomplex direkt neben dem Dortmunder U untergebracht. Parkplätze gibt es direkt vor der Tür. Die Bahnstation Westentor ist nur zwei Minuten entfernt, vom Hauptbahnhof benötigt man zu Fuß 10 Minuten.

Die Netzstimmen

401 Rezensionen gibt es bei Google (Stand 6.9.) - im Schnitt werden 3,5 von 5 Sternen vergeben. „Vielfältige Auswahl an Gerichten, die alle mit frischen und hochwertigen Zutaten zubereitet werden“, „Wir haben uns wohlgefühlt, super freundliche Mitarbeiter, kompetente Beratung zu den Gerichten“, liest man einerseits. Zu kleine Portionen für zu viel Geld und zu wenige Beilagen werden auf der anderen Seite kritisiert.

Zum Thema

Steakhaus Beymen - Kontaktdaten

Adresse: Emil-Moog-Platz 4-8

Telefon: 0231/99778127

Internet: https://beymen.de/ (Reservierung online möglich) oder Instagram

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 17.3.2024. Achtung: In einigen Fällen könnte sich die Speisekarte möglicherweise verändert haben.