Stau-Chaos in Dortmunder Stadtteil Zweite Baustelle macht alles noch schlimmer

Stau-Chaos in Kirchlinde: Zweite Baustelle macht alles noch schlimmer
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Ruhrgebietsstädte wie Dortmund sind gesegnet mit einer herausragenden Infrastruktur. Autobahnen, Bundesstraßen und Schienen für den Nahverkehr gibt es reichlich.

Der Straßenverkehr quert diese Trassen mit Unterführungen oder Brücken. Der Nachteil: Diese Stellen können sich deshalb schnell zu Nadelöhren entwickeln. Die Menschen in Kirchlinde und Marten leiden gerade unter dem Nadelöhr Bärenbruch, der wichtigen Nord-Südverbindung im Dortmunder Westen und dem Zubringer zur Mallinckrodt-Straße.

Ampel-Phase

Seit zwei Wochen gibt es Bauarbeiten wegen eines Netzfehlers im Strombereich auf dieser Straße, die deshalb nur auf einer Seite befahren werden kann. „Eigentlich ist die Baustellen-Ampel gut eingestellt, lässt pro Ampelphase viele Autos durch“, sagt Guido Redeker (56). „Das hilft aber nicht gegen den Stau“.

Guido Redeker hat ein Unternehmen in Marten. Seine Mitarbeiter und er wohnen überwiegend im Bereich Kirchlinde/Westrich. Der Bärenbruch ist ihr täglicher Arbeitsweg.

Frust bei den Fahrern

Er berichtet von frustrierenden Erlebnissen während des Berufsverkehrs, „Auf der einen Seite reicht der Stau zurück bis auf die Kirchlinder Kreuzung“. Und die ist bereits ohne Baustelle völlig überlastet.

„Und auf der anderen Seite reicht der Stau zurück bis zur Ampel Germania-Straße“, sagt er. „Die Fahrer aus der Germaniastraße kommen gar nicht mehr auf den Bärenbruch“.

Die Straße am Nocken ist wegen einer Baustelle einseitig gesperrt.
Die Straße am Nocken ist wegen einer Baustelle einseitig gesperrt. © Bergmann

Deshalb fahren er und seine Mitarbeiter seit einiger Zeit eine Umleitung. Sie fahren über Lütgendortmund. „Die Route über die Straße Am Nocken ist fünf Kilometer länger, man steht aber nicht Stau“, so Redeker.

Doch das hat sich in dieser Woche geändert. Mit Kopfschütteln reagiert Redeker, als er bemerkte, dass nun auch auf der Straße „Am Nocken“ eine Baustelle eingerichtet wird. Dort werden Abwasserleitungen repariert. Die Straße wird für die Bauzeit in Richtung Lütgendortmund halbseitig gesperrt.

Umleitung fällt weg

Damit wird nicht nur eine Umgehung für Kirchlinde geschlossen, es ist noch schlimmer. Auf der Internetseite „dortmund.de“ wird als Umleitung für den Nocken ausgerechnet der Bärenbruch angegeben.

Das hat Guido Redeker dazu veranlasst, eine empörte Mail an die Stadt Dortmund zu schreiben. „Das kann man echt besser absprechen“.

Dieses Problem, das den Stau in Kirchlinde noch verstärken könnte, hat mittlerweile auch die Verwaltung erkannt, berichtet Stadtsprecherin Alexandra Schürmann.

Der Umleitungshinweis auf der Internetseite wurde modifiziert. Nun steht dort, dass die Verkehrsteilnehmer die größere Umleitung über die Provinzial-Straße nehmen sollen.

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