Fünf Jahre ist es her, da gründete Clara Hedwig ihr Fashion Label „Clara Himmel“ und machte sich selbstständig. Ihre Mode verkauft sie vor allem online; aber im Dortmunder Süden kann man das, was entworfen und geschneidert wird, auch sehen und anfassen.
An der Wellinghofer Straße 44 ist „Clara Himmel“ anzutreffen. Genau gegenüber der Orthoklinik hat Clara Hedwig ihr Geschäft eröffnet. Ein Geschäft, das nicht nur Ladenlokal ist, sondern auf den 140 Quadratmetern auch Werkstatt und Lager beheimatet.
Der 34-Jährigen ist bei dem, was sie umtreibt, vor allem eines wichtig: der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, ein achtsamer Konsum sowie hundertprozentige Transparenz entlang der gesamten Fertigungskette. Die liegt in diesem Fall vor Ort komplett an der Wellinghofer Straße – und manchmal in einer „fairen Produktionsstätte“ in Portugal.
Arbeit am Dortmunder Theater
Ihre nachhaltige Mode verkauft Clara Hedwig abgesehen von sogenanntem „Pop-up“-Stores (zum Beispiel in im Winter leerstehenden Eisdielen wie zuletzt im Kreuzviertel) und dem Hörder Laden vor allem online unter https://www.clarahimmel.net/.
Die ersten Erfahrungen in der Modewelt sammelte die 34-Jährige nach dem Modedesign-Studium in Hannover zunächst bei einem namhaften Designer sowie als Kostüm- und Bühnenbildassistentin am Dortmunder Theater. Schnell sei ihr klar geworden: Sie will ihren eigenen Weg gehen und ein nachhaltiges und faires Modelabel gründen. Irgendwie, so erinnert sich die 34-Jährige, habe sie das nicht zufrieden gestellt: „Man steckt zum Beispiel ganz viel Energie in so ein Bühnenbild und dann verwindet das nach den Vorstellungen einfach so.“
Hedwig wollte etwas von längerer Dauer produzieren und stieg schließlich auf Mode um. Zu Beginn nähte sie aus einem Stapel geschenkter Stoffreste die ersten Produkte und verkaufte sie online. Inzwischen gibt es viel mehr: Hosen, Sweat-Shirts, T-Shirts, Taschen. Alles so designt, dass es zueinander passt.

Da erledigt sich vor dem Kleiderschrank die Frage, was man zu einem bestimmten Teil tragen kann; in diesem Fall fast alles. Zeitlos, schlicht, farblich abgestimmt und langlebig, soll es sein, das ist das Credo; das Gegenteil von schnelllebiger Modeindustrie und billigen Wegwerf-Klamotten. Selbst beim Versand versucht man es mit Nachhaltigkeit – statt Kartons gibt es Verpackungen aus Graspapier.
Wer das selbst mal anschauen will, der kann das in Hörde an zwei Tagen in der Woche tun: Geöffnet ist das Geschäft (in dem man übrigens auch passenden Schmuck findet) an zwei Tagen in der Woche: donnerstags und freitags jeweils von 11 bis 18 Uhr.
Neben Clara Hedwig gibt es vier feste Mitarbeiterinnen: zwei Schneiderinnen, eine Designerin und eine Mitarbeiterin, die sich vor allem um die Organisation kümmert. Drei Aushilfen kommen noch dazu.

Die Pandemie habe „Clara Himmel“ ganz überstanden, berichtet Clara Hedwig. Fast, so findet sie, sei diese Zeit nach den Lockdowns noch schwieriger. Vor kurzem habe sie das Geschäft schließen müssen, weil zu viele aus ihrem Team an Corona erkrankt gewesen seien. „Für so ein kleines Team wie wir das sind, ist das schwer zu kompensieren.“
Und wie wurde aus der realen Clara Hedwig „Clara Himmel“? „Wir haben etwas Positives gesucht, und ich hatte zuvor den Namen schon in einem privaten Account benutzt“, sagt Hedwig. Und außerdem passe dieser Name zu den gradlinigen Formen ihrer Mode.
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