Besonderer Stand auf dem Wochenmarkt Gisela Engelhardt bietet 15 Kartoffelsorten – sogar rote und blaue

„Laura ist der Renner“ : Gisela Engelhardt bietet 15 Kartoffelsorten an
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Die Laura ist ihre liebste, gleich auf mit der Glorietta. Den Geschmack kennt Gisela Engelhardt aber von allen – und auch die Möglichkeiten, sie am besten einzusetzen:

15 verschiedene Sorten Kartoffeln hat die Markthändlerin insgesamt im Angebot. Sie kommen aus der Lüneburger Heide, aber auch aus Frankreich und Zypern. Engelhardt selbst kommt aus Dortmund.

Die Laura ist die beliebteste unter Engelhardts Kartoffeln.
Die Laura ist die beliebteste unter Engelhardts Kartoffeln. © Joscha F. Westerkamp

Seit 23 Jahren steht sie auf dem Wochenmarkt am Hansaplatz, jeden Mittwoch und Samstag. Nur wenige Händler seien schon so lange da wie sie, sagt sie.

Die Kunden seien über die Zeit immer weniger geworden: „Auf dem ganzen Markt ist weniger los als früher.“ Besonders der Wille, auch bei schlechtem Wetter für das frische Gemüse auf den Markt zu gehen, habe abgenommen: „Wir stehen hier ja auch bei strömendem Regen. Aber die Leute kommen dann immer seltener.“

Festkochend bis mehlig

Dabei ist die Kartoffelauswahl in den meisten Supermärkten viel geringer. Wird dort höchstens in festkochend, vorwiegend festkochend, mehlig und dem Gewicht der vorabgefüllten Tüten unterschieden, kann Engelhardt nicht nur auf die Kartoffel genau die Menge abzählen, sondern hat von allen drei Gruppen mehrere Sorten – und noch einige Spezialitäten dazu.

Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln: Engelhardts Stand auf dem Dortmunder Wochenmarkt
Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln: Engelhardts Stand auf dem Dortmunder Wochenmarkt © Joscha F. Westerkamp

So hat sie je zwei verschiedene Sorten vorwiegend festkochender und mehliger Kartoffeln, darunter auch schon erste Ernte aus diesem Jahr, importiert aus Zypern (die erste deutsche Ernte erwartet sie Ende Mai). Von den festkochenden Sorten sind es noch mehr. Dicke Backoffenkartoffeln, kleine französische Pfannenkartoffeln. Und Süßkartoffeln hat sie natürlich auch.

Beratung gefällig?

„Die Stammkunden wissen mittlerweile genau, welche Sorte sie wollen“, erzählt Engelhardt. Alle anderen erhielten eine genaue Beratung – denn die richtige Kartoffel, die sei nicht nur vom persönlichen Geschmack, sondern auch vom Verwendungszweck abhängig: „Für Kartoffelsalat kann man zum Beispiel keine mehligen Kartoffeln nehmen.“

Und was dann, Frau Engelhardt? Nun: Die Sorte Allians sei für Kartoffelsalat perfekt. „Die ist sehr festkochend.“ Und als Mittagessen zum Fisch? Dafür sei beispielsweise die Belana gut geeignet. Wobei: „Kartoffel schmeckt natürlich erst mal nach Kartoffel. Aber im Detail sind die Sorten doch sehr unterschiedlich“, sagt Engelhardt.

Gisela Engelhardt berät auch, welche Kartoffeln am besten sind.
Gisela Engelhardt berät auch, welche Kartoffeln am besten sind. © Joscha F. Westerkamp

Die beliebteste Kartoffel von allen, die ist auch ihr persönlicher Favorit: „Die Laura ist der Renner.“ Diese vorwiegend festkochende Kartoffel könne man hervorragend „trocken“, also ohne Butter oder irgendwas anderes essen: „Super lecker.“

Blaue Trüffelkartoffeln

Manche Sorten sind so speziell, dass bei der Zubereitung auch ein Tipp der Verkäuferin wichtig ist: „Die Trüffelkartoffel muss man unbedingt erst kochen und dann pellen.“

Perfekt für einen bunten Kartoffelteller: eine Mischung aus diesen drei Kartoffelsorten, darunter der blauen Trüffelkartoffel (ganz links).
Perfekt für einen bunten Kartoffelteller: eine Mischung aus diesen drei Kartoffelsorten, darunter auch die blaue Trüffelkartoffel (ganz links). © Joscha F. Westerkamp

Diese spezielle Sorte ist schon äußerlich auffällig: Sie ist blau. Und anders als die „Cherie“, eine Kartoffel mit roter Schale, ist bei der Trüffelkartoffel sogar das Innere gefärbt. Das komme durch spezielle Erde. Wofür man so eine außergewöhnliche Kartoffel gut nehmen könne? Na klar: für einen bunten Kartoffelteller zum Beispiel.

In dieser Serie stellen wir in lockerer Folge verschiedene interessante Stände auf dem Dortmunder Wochenmarkt vor – und die Menschen dahinter. Bisher erschienen sind:

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