
© Andreas Schröter
So gehen Stammschwimmer in den Hallenbädern mit 2G-Plus um
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Wie läuft es eigentlich unter 2G-Plus-Bedingungen in den Dortmunder Hallenbädern? Wir haben einen unentwegten Frühschwimmer getroffen und ihn zu seinen Erfahrungen befragt.
Manfred Gärtner (68) gehört zu den Stammschwimmern im Scharnhorster Hallenbad „Die Welle“. Dreimal in der Woche steht er dort pünktlich um 6 Uhr morgens auf der Matte, um die Frühschwimmer-Zeit bis 8 Uhr zu nutzen. Danach fühle er sich fit und munter. Erst danach werde gefrühstückt. Er treffe im Bad eine ganze Reihe von Gleichgesinnten, sagt er. „Wir sind so ein kleiner Rentnerclub, der gerne zwischendurch auch mal über Gott und die Welt plaudert.“
Dass neuerdings für Hallenbad-Nutzer die Regel 2G-Plus gilt, macht ihm nichts aus. Er findet es sogar gut: „Das gibt uns allen doch viel mehr Sicherheit.“ Und gerade Scharnhorst habe reichlich Teststellen.
Sogar neue Schwimmer sind dazugekommen
Eine - die von der Ausbüttels-Apotheke im EKS - befindet sich sogar direkt im Café des Hallenbads. Natürlich hat die morgens vor 6 Uhr noch nicht geöffnet. Den Test, der 24 Stunden gilt, holt sich Gärtner deshalb immer schon am Nachmittag vor der nächsten Frühschwimmer-Runde.
Badchefin Christiane Bartel vom SV Derne, der das Bad betreibt, ist positiv überrascht, dass es jetzt in den Ferien doch mehr Schwimmer in der „Welle“ sind, als sie befürchtet hat. Einige lassen sich ihren Sport offenbar durch nichts vermiesen. Es sei sogar der eine oder andere neu dazugekommen - vielleicht auch, weil die städtischen Bäder zwischen den Jahren geschlossen hatten.

Christiane Bartel, Geschäftsführerin des SV Derne, ist froh, dass dem Hallenbad „Die Welle“ wenigstens die Stammschwimmer die Treue halten. © Andreas Schröter
Dennoch: Insgesamt habe die „Welle“ gegenüber den Vor-Corona-Zeiten einen Besucherrückgang von rund 50 Prozent zu verkraften. Man müsse jetzt nach den Ferien sehen, welche Regeln für das Schulschwimmen und auch für die vielen Kinder-Schwimmlehrgänge erlassen werden. Normalerweise werden die Schüler ja auch in der Schule getestet.
Teststraße nur für Kinder?
Auch habe Gisela Ausbüttel bereits angeboten, eine Teststraße nur für Kinder und Jugendliche freizuhalten. Für Kinder und Jugendliche gilt übrigens: Unter-6-Jährige müssen weder geimpft noch getestet sein. 6- bis 15-Jährige müssen getestet sein, und ab 16 muss man geimpft oder genesen und getestet sein. Für Eltern sei das alles schon ein enormer Aufwand, sagt Christiane Bartel.
Auf ihre Stammschwimmer kann sich auch die Schwimmgemeinschaft Eving verlassen, die das Hallenbad an der Württemberger Straße betreibt. Verwaltungs-Mitarbeiterin Isabell Langenfeld ist glücklich darüber. Die treuen Wasserfans sagen: „Wir sind ja so froh, dass Ihr nicht ganz zumacht.“
Deswegen sei der Schwimmbetrieb unter der Woche fast normal - auch mit 2G-Plus. Am Wochenende jedoch, wenn in anderen Zeiten auch mal Schwimmer kommen, die sonst nicht da sind, breche der Besucherstrom ein.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
