
© Andreas Schröter
Staffordshire beißt sich in Dackel fest - Hundehalter erlebt Horrorszenario
„Sachbeschädigung“
Wer einen Hund hat, lebt ständig in Sorge, dass sein Vierbeiner die Aufmerksamkeit eines größeren und aggressiveren Artgenossen auf sich zieht. Ein Hundehalter erlebte dieses Drama in Dortmund.
Eine Situation, vor der jeder Hundehalter Angst hat, erlebte Thomas Ükermann (44) am Freitagmittag (25.2.) im Bereich des Parkplatzes des Heisenberg-Gymnasiums an der Preußischen Straße in Eving. Er war mit seinen beiden Dackeln Paula (6) und Sam (7, ein Mischling aus Ungarn) unterwegs, als ein nicht angeleinter Staffordshire-Terrier auf Paula zustürmte und sich in sie verbiss.
Der Besitzer, der sich gemeinsam mit einem anderen Mann an einem Wagen mit offener Heckklappe aufgehalten hatte, stürmte auf die beiden Hunde zu und versuchte, seinen Kampfhund von Paula zu lösen. Das misslang. „Der Stafford-Terrier reagierte auf gar nichts mehr“, sagt Thomas Ükermann, „ich selbst habe ihn einmal getreten - keine Reaktion.“
„Ich habe nur noch geweint“
Irgendwann ließ der Angreifer dann doch los, und es gelang dem entsetzten Spaziergänger, seinen Hund, der nur noch schrie, auf den Arm zu nehmen. Ükermann: „Ich habe nur noch geweint und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.“ Bevor er sich mit Paula auf den Weg zum nächsten Tierarzt machen konnte, musste er jedoch noch Sam einfangen, der sich losgerissen und das Weite gesucht hatte. Von allein kam er nicht wieder zurück.

Hündin Paula ist schwer verletzt. Ein Staffordshire-Terrier hat ihr mehrere Bisswunden zugeführt, die genäht werden mussten. Trotzdem besteht Anlass zu vorsichtigem Optimismus, dass Paula den Angriff übersteht. © Andreas Schröter
Die Tierärztin stellte mehrere Bisswunden fest. Auch einige Muskeln seien abgerissen. Hätte der Staffordshire-Terrier etwas anders zugepackt, wäre Paula wohl nicht mehr zu retten gewesen. Momentan geht es Paula, die nur auf dem Sofa liegen kann, den Umständen entsprechend. Man dürfe vorsichtig optimistisch sein, dass der kleine Hund den Vorfall übersteht, habe die Tierärztin gesagt. Die Hündin habe allerdings 36 Stunden nach dem Ereignis immer noch nicht uriniert und keine Verdauung gehabt.
Thomas Ükermann hat keine Personalien von dem Kampfhund-Halter, da er selbst ja in heller Panik das Weite gesucht habe, um seine Tiere in Sicherheit zu bringen. Was er sich wünschen würde, wäre, dass überprüft wird, ob der Halter - ein sehr schlanker Mann Mitte 20 - überhaupt einen solchen Hund halten dürfe, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt. Hinweise nehmen er oder Timo Ükermann auf Facebook entgegen.
Thomas Ükermann ist auch zur Polizei gegangen, um den Vorfall anzuzeigen. Das ist jedoch nicht möglich, wie auch Polizeisprecherin Kristina Purschke bestätigt: Wenn ein Hund einen anderen verletzt, fällt das unter Sachbeschädigung. Anders verhielte es sich, wenn auch Thomas Ükermann verletzt worden wäre. Dann könne man wegen Körperverletzung ermitteln. Kristina Purschke empfiehlt Thomas Ükermann, sich an das Ordnungsamt zu wenden.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
