
© Andreas Schröter (A)
Kreisverkehr im Husener Zentrum? Das sagt die Stadt
Kommunalpolitik
Das Husener Zentrum ist nicht besonders attraktiv. Soweit sind sich Politik und Stadtverwaltung einig. Unterschiedliche Meinungen gibt’s darüber, wie es verbessert werden kann.
Planungsdezernent Ludger Wilde pflichtet dem Wunsch der Bezirksvertretung Scharnhorst bei, den Bereich um den Husener Dorfgrill zu überplanen. Beidseitige Radwege und Bürgersteige, ein Zusammenführen der dortigen Buslinien an einem Haltepunkt für ein einfacheres Umsteigen und eine Verlagerung der Abfallcontainer aufs benachbarte ehemalige Zechengelände waren einige Ideen, die die SPD-Fraktion in diesem Zusammenhang vorgetragen hatte.
Die Umsetzung, so Wilde in einer Mitteilung an das Gremium, soll jedoch zunächst zurückgestellt werden, da aktuell in der Umgebung unterschiedliche Baumaßnahmen erfolgen oder geplant seien. Dazu zählen der Umbau des Einkaufszentrums sowie mögliche zukünftige Nutzungen im Bereich der ehemaligen Zeche Kurl. Durch derartige Aktivitäten werde erfahrungsgemäß der Belag der umliegenden Straßen erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Der Platz am Husener Dorfgrill aus einer anderen Perspektive. Zu den Kritikpunkten gehören die hässlichen Container und die Tatsache, dass Autos über den Platz fahren können. © Andreas Schröter
Einen Kreisverkehr im Bereich Husener-/Wickeder Straße, den die SPD ebenfalls angeregt hatte, lehnt Ludger Wilde ab. Die Kosten dafür wären erheblich, weil die Straßenäste verschwenkt werden müssten. Die unterschiedlichen Verkehrsbelastungen auf der Husener und Wickeder Straße könnten ebenso durch eine Ampel bewältigt werden. Er erwähnt in diesem Zusammenhang auch die für 2026 geplante Beseitigung des Bahnübergangs im Bereich Husener Straße Bauernkamp durch eine Unterführung.

Ein Bild, das Husener kennen und fürchten: die heruntergelassene Schranke am Bahnübergang Husener Straße. Jetzt steht das Jahr 2026 als möglicher Baubeginn für eine Unterführung im Raum. © Andreas Schröter (A)
Auch aufgrund der begrenzten personellen Arbeitskapazität in der Abteilung
Mobilitätsplanung könne eine zeitnahe Planung für den Bereich zwischen dem Dorfgrill und der Husener Straße erst später erfolgen. Er sage jedoch zu, so Wilde, das Projekt in die Vormerkliste des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts aufzunehmen.
Sprecher von SPD und CDU sind nicht zufrieden
Sowohl CDU-Sprecher Jürgen Focke als auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Niehage sind mit dieser Antwort unzufrieden. Beide Parteien halten vor allem einen Kreisverkehr im Husener Zentrum für sinnvoll. Focke: „Wir nehmen das zur Kenntnis, aber nicht hin.“
In einer anderen Mitteilung führt Wilde aus, dass auf dem angrenzenden Gelände der ehemaligen Zeche Kurl eine Lagergaragenanlage, eine Mietfläche für Kleingewerbe, ein Kleinlager, eine Stellfläche für Wohnmobile und Wohnwagen sowie Wohnbebauung vorgesehen seien. Das scheitere bislang an einer noch nicht gültigen Änderung des entsprechenden Regionalplans. Südlich der Husener Straße sowie auf weiteren Flächen in Husen sei Wohnungsbau vorgesehen. Jürgen Focke (CDU) fordert zu diesem Themenkomplex eine mündliche Berichterstattung der Verwaltung in der nächsten Bezirksvertretungs-Sitzung am 2. Februar.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
