Nach elf Jahren ist Schluss für die Planer in Hörde Ein wichtiges Projekt wird eingestampft

Stadtteilagentur: Nach elf Jahren ist Schluss für die Planer in Hörde
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Es ist eine großartige Erfolgsgeschichte, die die Hörder Stadtteilagentur geschrieben hat. Ein engagiertes Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat es geschafft, mit unzähligen Projekten einen Stadtteil „aufzurichten“, der eine heftige Wandlung durchmachte: von einem Stahlstandort zum IT-Standort mit Wohnen am See.

2009, als die ersten Tropfen Wasser in den neu modellierten Phoenix-See flossen, kam die Idee auf, Hörde ein wenig auf die Beine zu helfen. Ein Stadteilmanagement sollte es sein, das den Erneuerungsprozess in Hörde auf den Weg bringen sollte. 2011 wurde es im Saal der Bezirksverwaltungsstelle an der Hörder Bahnhofstraße beschlossen und hier fand die Geschichte im Dezember 2022 dann auch ihr Ende.

„Die Fördermittel sind aufgebraucht, die Stadterneuerungsmaßnahmen sind weitgehend zu Ende“, sagt Jens Woelki, Amt für Stadterneuerung. „Es gibt zwar immer noch was zu tun, aber man kann es nicht mehr bezahlen.“ Die Räume an der Alfred-Trappen-Straße 18, in denen über zehn Jahre an der Hörder Zukunft gearbeitet wurde, sind leer gezogen.

Über 150 Projekte in elf Jahren

Aber wie geht es jetzt weiter? Was ist mit den großartigen Projekten wie das Brückenfest, die aus der Stadtteilagentur hervorgegangen sind? Über 150 Projekte sind in der Zeit gefördert worden. Mehrmals wurde der Vertrag verlängert, zuletzt 2021. Ein Großteil des Teams war von Anfang an dabei – die Mitglieder kannten sich aus, kannten den Standort, kannten die Menschen.

Man habe Hörde auf einen guten Weg gebracht. Jetzt gehe es eben normal weiter. Der Stadtbezirk wird sich weiter entwickeln, so wie die anderen Dortmunder Stadtbezirke auch. Und es wird etwas bleiben von der Stadtteilagentur in Hörde: erst einmal von dem gewaltigen Know-how, das sich in den Jahren angesammelt hat.

Jens Woelki, Projekt Querbeet in Dortmund
Jens Woelki wird das Projekt Querbeet leiten, das von Hörde aus in ganz Dortmund umgesetzt werden soll. © Jörg Bauerfeld

Davon werden Hörde International und ein neues Stadtteilforum zehren. Hier soll die Arbeit weitergeführt werden. Auch ein Kind der Stadtteilagentur, das Urban-Gardening-Projekt „Querbeet Hörde“, soll auf gesamte Stadt ausgedehnt werden. Eine weitere große Erfolgsgeschichte. „Die Stadt ist nie fertig, sie muss sich immer wieder anpassen und sich neu erfinden“, sagt Rolf Martin, Mitarbeiter der ersten Stunde. Er ist sehr hoffnungsfroh, wenn er an die Hörder Zukunft denkt; an die Verbindung von Phoenix-West, Neumarkt, City und Phoenix-See.

Stadtteilforum neu gegründet

„Es gibt jetzt so viele Akteure in diesem Stadtbezirk, die wissen, wie man zusammenarbeitet. Und es gibt jetzt das Stadtteilforum, in dem sich die in Hörde Aktiven austauschen können. Als Sprachrohr zwischen Zivilgesellschaft und Politik“, erklärt Rolf Martin.

Es seien jetzt alle gefragt, an Hörde weiterzuarbeiten. Einer vom Team jedoch bleibt in der Stadtentwicklung: Jens Woelki wird die Leitung des Projektes „Querbeet“ übernehmen, das in Hörde seinen Anfang fand und nun auf die gesamte Stadt ausgeweitet wird.

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