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Kostenlose Schnelltests für Dortmunder – Stadt hat eine Lösung gefunden
Corona-Pandemie
Kanzlerin und Ministerpräsidenten-Runde haben kostenlose Schnelltests für alle Bürger ab 8. März angekündigt. Die Stadt Dortmund will das möglichst schnell umsetzen, sieht aber drei Probleme.
Die Stadt Dortmund will dafür sorgen, dass es bei den wöchentlichen kostenlosen Schnelltests mit geschultem Personal ein möglichst breites, dezentrales Angebot geben wird – und dabei vor allem auf private Testzentren zurückgreifen.
Das hat Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag (9.3.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands angekündigt: „Das kann nur funktionieren, wenn man es in die Breite trägt.“
Das Gesundheitsamt werde bis Ende dieser Woche (12.3.) Institutionen mit den Schnelltests beauftragen, die zum Teil schon diese Schnelltests für Selbstzahler anbieten und ihr Interesse an den vom Bund finanzierten Schnelltests bekundet haben oder noch bekunden.
Bei dieser Grundüberlegung, unterschiedliche Anbieter damit zu beauftragen, liege man auch auf einer Wellenlänge mit dem Land, so Westphal. Das Land habe dazu eine „Teststrukturverordnung“ angekündigt. Doch bevor es losgehen könne, seien drei Unwägbarkeiten zu klären, sagte der OB.
Teststellen müssen sich Testmaterial selbst beschaffen
So müssten die privaten Teststellen sich das Testmaterial selbst beschaffen. Westphal: „Es ist Sache der Teststellen, sich damit zu bevorraten.“ Der Bund habe erklärt, dass er die notwendigen Testkapazitäten beschaffe. „Ob das durch Zwischenhandel passiert, weiß ich noch nicht“, sagte Westphal.
Da aber die Kosten für den Abstrich und die Auswertung von den Teststellen über die Kassenärztliche Vereinigung (KV) abgerechnet werden, die wiederum mit dem Bund abrechne, könnten die Teststellen nicht vor Ende April/Anfang Mai mit einer Vergütung rechnen, sagte der OB: „Sie werden deshalb fünf- bis sechsstellige Beträge vorschießen müssen.“
Zudem müssten Teststellen eine räumliche Struktur mit separaten Wartemöglichkeiten sicherstellen, damit die positiv Getesteten nicht mit den noch zu Testenden und den negativ Getesteten mischten.
PCR-Testmöglichkeit muss in der Nähe sein
Wer positiv getestet wurde, muss so schnell wie möglich einen genaueren PCR-Test machen. Westphal: „Mit einem positiven Test kann man nicht durch die halbe Stadt fahren, es muss die Möglichkeit einer PCR-Testung in der Nähe geben.“ Das Land rege dafür Kooperationen unter den Teststellen an, „doch wir sehen uns nach einer anderen Lösung um, die wir wirklich vor Ort umsetzen können“, erklärte der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken.
Um als Teststelle für die kostenlosen Bürgertests infrage zu kommen, müssten die Teststellen Mindestanforderungen erfüllen, stellten Westphal und Renken klar. So fordere man von den Teststellen eine Mindestöffnungsdauer, auch an den Wochenenden.
Viele Anfragen von privaten Testanbietern
Die Stadt habe bereits „relativ viele Anfragen“ von Testanbietern bekommen und wolle mit diesen nicht primär in Konkurrenz treten und selbst ein eigenes Schnelltestzentrum aufbauen.
Doch man habe das Corona-Testzentrum mit Drive-in in dem ehemaligen Fiat-Autohaus an der Bornstraße 181, in dem man neben PCR-Tests auch in einem bestimmten Zeitfenster Schnelltests anbieten könne, sagte Renken. Bislang waren an der Bornstraße Schnelltests nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Trotz aller offenen Fragen kündigte OB Westpfahl an: „Wir wollen das Ganze möglichst schnell hintereinander bekommen.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
