Mit privaten Sicherheitsdiensten nicht zufrieden Stadt Dortmund gründet eigene Security-Firma

Stadt und DSW21 gründen eigenen Sicherheitsdienst
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Wenn die Stadt Dortmund in der Vergangenheit private Sicherheitsdienste an Orten wie dem Phoenix-See, im Theater und Stadthaus oder auf öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt hat, wollte sie Bürgerinnen und Bürgern ein Gefühl von Sicherheit und Zuverlässigkeit vermitteln. Ein weiteres Ziel war, der Gefahr von Angriffen in Angsträumen entgegenzuwirken.

Doch nicht immer war die Verwaltung mit der Qualität der Sicherheitsleistungen zufrieden, berichtete Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag (28.2.): „Die Frage der Qualität in diesem Bereich war für uns ein sensibler Punkt.“

Die Stadt will es besser – und deshalb in Zukunft selbst machen. Sie gründet gemeinsam mit ihrer Tochter DSW21 eine konzerneigene Service-Gesellschaft. Sollte der Rat dem Vorhaben zustimmen, bekommt das Kind den Namen „Dortmunder Stadtwerke Servicegesellschaft mbH“ (Service 21).

Auch Reinigung und Pflege

Im Mittelpunkt stehe der Sicherheitsgedanke, unterstrich der OB, aber neben der Bewachung werde es im zweiten Schritt um Reinigung und Pflege öffentlicher Gebäude, Anlagen und Verkehrsmittel gehen. Das erhalte die Bausubstanz und sorge dafür, dass sich die Menschen im Stadtraum wohlfühlen und gerne aufhalten.

Nach Auffassung der Stadt müssen die Aufgaben „in engmaschiger, vertrauensvoller Zusammenarbeit“ zwischen Verwaltung und DSW21 kurzfristig abgesprochen werden. Diese enge Verbundenheit könnten Stadt, DSW21 und Service 21 gewährleisten, externe Dritte dagegen nicht in gleicher Weise erfüllen.

Außerdem werde ein „professioneller, verbindlicher und gewinnender Kontakt mit den Beschäftigten in diesem Sektor“ sich positiv und nachhaltig auf den Eindruck auswirken, den die Bürger von der Stadt und ihren Einrichtungen bekommen.

Konzernprivileg

Da Stadt und DSW21 mit ihrer Gesellschaft ins private Marktgeschehen einsteigen, habe man zunächst mit Verbänden, Kammern und Gewerkschaften gesprochen, berichtete Westphal: „Es gab keinen Einwand grundlegender Art.“ Das Konzernprivileg von Service21 berühre nicht existierende Verträge, unterstrich der OB. Stadt und DSW21 würden bestehende Verträge mit externen Sicherheitsfirmen vertragskonform erfüllen.

Die neue Gesellschaft soll im Wesentlichen für die Stadt und ihre Beteiligungsgesellschaften tätig werden. An Service21 werden die Dortmunder Stadtwerke Beteiligungsgesellschaft zu 95 Prozent und die Stadt zu 5 Prozent beteiligt sein.

Um die gewünschte Qualität der Dienstleistungen zu liefern, beabsichtigt Service21, eigene Mitarbeiter auf der Grundlage des mit Verdi vereinbarten Tarifvertrages für das Wach- und Sicherheitsgewerbe zu vergüten.

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