Wie hier an der Grundschule in Kley gibt es stadtweit rund 50 Geschwindigkeits-Displays. Im nächsten Jahr sollen weitere installiert werden. Wo genau, das ermittelt die Verwaltung zurzeit anhand einer Bedarfsabfrage bei den Bezirksvertretungen.

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Neue Tempo-Displays in Dortmund: „Überall, wo Schulen und Kitas sind“

rnVerkehr in Dortmund

Aktuell können die Bezirksvertretungen bei der Verwaltung Sammelbestellungen für neue Geschwindigkeits-Displays aufgeben. „Warum nicht direkt an allen Kitas und Schulen?“, fragen Bürger.

Lütgendortmund

, 19.06.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bislang gibt es knapp 50 Geschwindigkeits-Displays in Dortmund, die vornehmlich an Schulen, Kindergärten und Altenheimen stehen. Wer hier zu schnell unterwegs ist, wird ermahnt, langsamer zu fahren. Verkehrsteilnehmer, die sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten, werden mit einem grün blinkenden „Danke“ belohnt.

2021 sollen noch mehr dieser digitalen Rückmelde-Systeme installiert werden. In einem Schreiben an die Bezirksvertretungen fordert Stadtrat Arnulf Rybicki die Politiker auf, weitere Straßen zu benennen, an denen der Einsatz dieser Tempo-Tafeln Sinn macht.

Intensive Diskussion in den sozialen Netzwerken

Parallel wird das Thema in den sozialen Netzwerken diskutiert. Die Ansage Richtung Stadt und Politik ist eindeutig: „Ich bin dafür, dass überall, wo Schulen und Kitas sind, solche Schilder aufgestellt werden“, schreibt eine Facebook-Userin. Mit ihrer Meinung ist sie nicht allein: „Wie wäre es an allen? Sind in anderen Schulen/Kitas etwa keine Kinder?“, fragt eine andere.

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Weitere Diskussionsteilnehmer machen konkrete Vorschläge, unter anderem wird die Straße „Zum Erdbeerfeld“ in Mengede genannt. „Die Straße gleicht hier morgens so wie abends einer Rennstrecke (hier gilt Tempo 20).“ Die Bürger scheinen von der Wirksamkeit der Geschwindigkeits-Displays überzeugt zu sein. „Ich habe nicht geglaubt, dass sie wirklich einen Effekt haben, im Durchschnitt senken sie aber die Geschwindigkeit an den betreffenden Stellen“, schreibt ein User. Er merkt aber auch an: „Sie deswegen an allen Schulen aufzustellen, halte ich aber für sinnlos – wenn sie zur Gewohnheit werden, verlieren sie eventuell ihren Effekt.“

An der Bockenfelder Straße/Lütge Vöhde in Westrich soll als Ergänzung zur umstrittenen Rüttelstrecke ein Geschwindigkeits-Dislplay installiert werden.

An der Bockenfelder Straße/Lütge Vöhde in Westrich soll als Ergänzung zur umstrittenen Rüttelstrecke ein Geschwindigkeits-Dislplay installiert werden. © Beate Dönnewald

Drei neue Tempo-Tafeln für den Stadtbezirk Lütgendortmund

Im Stadtbezirk Lütgendortmund wird dies auch nicht passieren. Denn in ihrer Juni-Sitzungen leitete die Bezirksvertretung Lütgendortmund nur zwei Vorschläge an die Verwaltung weiter. Die Politiker wünschen sich weitere Geschwindigkeits-Displays an der Westricher Straße (Lütgendortmund) und Hangeneystraße (Westrich), jeweils in Höhe der Kindertagesstätten. Die Zurückhaltung, weitere Standorte zu benennen, hängt mit der Finanzierung zusammen. Denn im Budget des Tiefbauamts sind für die Tempo-Tafeln keine Finanzmittel vorgesehen, sodass die BV die Kosten für die nicht ganz preiswerten Messgeräte tragen muss. Die Preise liegen zwischen 6000 und 10.000 Euro.

Ein weiteres Display soll an der Bockenfelder Straße/Lütge Vöhde in Westrich als Ergänzung zur umstrittenen Rüttelstrecke installiert werden. Das Messgerät soll zusätzlich dafür sorgen, Temposünder vor der abschüssigen Kurve auszubremsen. Die Kosten dafür gehen in diesem Fall nicht auf das Konto der Bezirksvertretung.