In unserer Familie ist Emma der Star. Unser Fußballherz schlägt eindeutig für Schwarz-Gelb. Daher hat unser fünfjähriger Sohn früh gelernt, dass wir jubeln, wenn Borussia Dortmund trifft. Doch egal wie oft Guirassy, Gittens und Co. ein Tor schießen – nie ist seine Begeisterung so groß wie in den Momenten, in denen er Maskottchen Emma auf dem Bildschirm entdeckt. Das BVB-Maskottchen ist sein absoluter Liebling. Beste Voraussetzungen also für die Familien-Stadiontour „Triff Emma“.
Eine Kollegin und ich nehmen mit drei Kindern, zwei Fünfjährigen und einer Zehnjährigen, an der Tour teil und wollen herausfinden: Was sieht und erlebt man? Wie kindgerecht ist die Tour gestaltet? Wie groß ist die Rolle, die Emma spielt? Ein Erfahrungsbericht aus Elternsicht.

Die Stadiontour für Familien
Die Führung „Triff Emma“ ist eines von vielen verschiedenen Angeboten, den Signal-Iduna-Park zu entdecken - speziell auf Familien zugeschnitten. Der BVB wirbt in der Tour-Beschreibung damit, dass man Fotos mit Emma machen kann und gemeinsam mit ihr das Stadion erkundet.
Die Tour ist auf 60 Minuten ausgelegt, sollte die Geduld von Kindern also nicht überstrapazieren. Neben Emma ist ein Guide mit dabei, der zu den einzelnen Stationen führt und Infos parat hat.
Der Ablauf
Unsere vorab gebuchte Tour startet an einem Freitag um 15.30 Uhr im Foyer West. Meine größte Sorge vor Beginn: Emma könnte erst im Verlauf der Tour zu uns stoßen und mein Sohn bis dahin vor Ungeduld ungenießbar sein. Zum Glück ist das genaue Gegenteil der Fall. Als wir fünf Minuten vor Beginn der Tour durch den Eingang kommen, ist Biene Emma schon da. Die Kinder sind sofort fasziniert - und legen die anfängliche Zurückhaltung schnell ab: Wie alle anderen werden wir von unserem Guide mehrfach aufgefordert, gerne sofort Fotos mit Emma zu machen und abzuklatschen.
Für die Kinder ein idealer Auftakt, sie sind sofort „infiziert“ und staunen, dem Maskottchen so nah sein zu können. Nach einer kurzen Begrüßung und der sehr kindgerechten Nachfrage, ob noch jemand aufs Klo muss, geht es direkt los in Richtung heiliger Rasen. Sieben Minuten nach offiziellem Beginn der Führung stehen die Kinder an der Bande mit bestem Blick aufs Spielfeld und die leeren Tribünen. Ein paar Minuten staunen, dann geht es weiter zur „Süd“.
Der Ablauf bei den einzelnen Stationen ist immer gleich: Kurzes Ankommen und Staunen, dann erzählt uns der Guide in lockerem Umgangston kurz und knapp etwas, stellt den Kindern Fragen - oder lässt den Familien Gelegenheit selber zu fragen. Emma ist immer dabei, steht für Fotos oder zum Kuscheln bereit. Mein Sohn und die fünfjährige Tochter meiner Kollegin sind besonders verliebt in Emma: Sie gehen die Hälfte der Tour Hand in Hand mit dem Maskottchen, weichen ihr kaum von der Seite. Toll, dass Emma das so geduldig mitmacht.

Die Stationen
60 Minuten dauert die Tour, genug Zeit für alle Höhepunkte, die der Signal-Iduna-Park aus Kindersicht zu bieten hat. Nach dem ersten Blick ins weite Rund ist der erste längere Halt die Südtribüne. Und hier beweisen die Kinder, dass sie vom Fach sind. Auf die Frage unseres Guides, was man auf dieser Tribüne üblicherweise macht, weiß einer der Nachwuchs-Fans: „Bierbecher werfen!“ Nicht falsch, aber darauf zielte die Frage nicht ab: „Anfeuern“ passt besser ins Familienkonzept - und natürlich feuern wir das schwarz-gelbe Maskottchen an: „Emma vor, noch ein Tor!“
Von der Südtribüne geht es weiter zu dem Ort, an dem die Profis vor dem Spiel mit dem Mannschaftsbus ankommen und aussteigen. Auch die Erwachsenen erfahren das ein oder andere bis dahin unbekannte Detail, bevor es weitergeht in die Mixed Zone, in der nach dem Spiel Interviews gegeben werden und vor der aus es in die Mannschaftskabinen geht. Das große BVB-Logo an der Wand ist die perfekte Kulisse für die nächsten Fotos mit Emma - auf dem Weg in die Kabine nutzen alle Familien die Gelegenheit zum Fotografieren aus.
In der Mannschaftskabine dürfen wir alle auf den Bänken Platz nehmen, auf denen sonst die großen Idole sitzen. Die zehnjährige Tochter meiner Kollegin hat Glück: Sie ergattert den Platz von Nico Schlotterbeck, einem ihrer Lieblingsspieler. Beim Verlassen der Kabine ist kurz Schlange stehen angesagt: Emma hat Autogrammkarten dabei und schreibt jedem Kind ein Autogramm oder signiert mitgebrachte Fanschals, Rucksäcke etc.

Wieder in der Mixed Zone angekommen heißt es Abschied nehmen: Emma muss zum nächsten Termin. 45 Minuten hat sie uns begleitet und wirklich alle Fotowünsche, abklatschen oder kuscheln erfüllt - daher ist sogar mein Sohn bereit, sie ohne Tränen ziehen zu lassen. Selbst seinen Kuschelteddy, der uns begleitet, nimmt Emma noch kurz in den Arm, dann verabschiedet sie sich.
Es kommt kein Abschiedsschmerz auf, weil die nächsten Höhepunkte warten: Zur originalen Einlaufmusik geht es durch den Spielertunnel in Richtung Trainerbank am Spielfeldrand. Die Musik, der enge Tunnel, der freie Blick auf das Spielfeld - das fühlt sich auch für Erwachsene besonders an. Die Kinder erobern die weich gepolsterten Sitzplätze und für einige ist es eine durchaus willkommene Ruhepause inmitten der vielen aufregenden Eindrücke.
Die Tour ist damit fast beendet - ein letztes Highlight wartet aber noch: Mein Sohn ist nicht der Einzige, der sich besonders auf das Stadiongefängnis gefreut hat. Mit einer gehörigen Portion kindlicher Naivität („Mama, warum gibt es in einem Fußballstadion überhaupt ein Gefängnis?“) erkundet er die Wache mit einigen Schreibtisch-Arbeitsplätzen und die zwei großen Zellen. Gemeinsam mit den beiden Töchtern meiner Kollegin und seinem Kuschelbären lässt er sich in einer der Zellen „einsperren“ und rüttelt an den Gitterstäben. Hoher Unterhaltungswert zum Abschluss der Tour, die nach 65 Minuten wieder im Foyer West endet.

Das Fazit
„Triff Emma“ - einen besseren Titel kann man für diese Stadiontour nicht wählen. Das Maskottchen ist allgegenwärtig, hat alle Wünsche erfüllt und an diesem Nachmittag viele Kinder sehr glücklich gemacht. Das Gesamtkonzept der Tour ist aus unserer Sicht für Familien ideal: Sie dauert nicht zu lang, bietet aber alles, was die allermeisten Kinder im Stadion interessiert.
Besonders angenehm fällt uns auch der Guide auf, der den passenden Umgangston trifft und die Bedürfnisse der Kinder gut im Blick hat. Kein Drängeln, wenn doch mal jemand etwas länger schauen möchte. Ein Beispiel: Meine Kollegin bleibt mit ihren Kindern noch etwas auf der Spielerbank sitzen, weil ihre fünfjährige Tochter einen Moment zum Durchschnaufen braucht. Unser Guide fragt nach, ob alles in Ordnung ist und reagiert dann ganz verständnisvoll und lässt ihnen ein paar Minuten Zeit.
Fußballbegeisterten Familien können wir diese Tour uneingeschränkt empfehlen. Die Kinder sammeln viele bleibende Eindrücke - und natürlich nimmt mein Sohn abends seinen Fanschal mit ins Bett, inklusive Emma-Autogramm.
Buchung und Preise
- Die Familienführung „Triff Emma“ kann man einfach online buchen: Schnell sein lohnt sich, neu eingestellte Termine sind teils zügig ausgebucht.
- Erwachsene zahlen 12 Euro, der ermäßigte Eintritt für Unter-18-Jährige, Schüler, Studenten, Arbeitslose, Schwerbehinderte und Rentner liegt bei 9 Euro. Kinder bis einschließlich 5 Jahren bekommen für 1 Euro eine Kinderkarte - diese erhält man bei Tourbeginn direkt am Einlass.