Wärmere Sporthallen, wärmeres Hallenbad-Wasser, mehr Licht in der Stadt – die Stadt Dortmund reagiert auf die Lage am Energiemarkt. Mehrere Punkte stellte Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstagmittag nach der Sitzung der Rathaus-Spitze vor.
„National gesehen ist die Versorgungslage stabil“, erkannte Westphal. Man befinde sich bei „einem guten Wert für Ende März – das war im Oktober und November noch ganz anders in den Erwartungshaltungen“.
Die nächsten drei Wochen bis zum Auslaufen der bundesweiten Energiesparverordnung würden an der guten Auslangslage „nichts mehr ändern“, so Westphal, der einmal mehr daran erinnerte: Der nächste Winter komme – und dann werde ja wieder Gas gebraucht. Durch die gute aktuelle Lage habe man aber einige Veränderungen für Dortmund beschlossen.
Wärmere Hallenbäder
Ab Samstag (1.4.) sollen die Wassertemperaturen in den städtischen Hallenbädern auf 26 Grad (große Becken) beziehungsweise 30 Grad Celsius (Nichtschwimmerbecken) steigen. Bereits im August 2022 hatte die Rathaus-Spitze entschieden: In Dortmunds Hallenbädern solle die Temperatur um zwei Grad auf 24 gesenkt werden.
In der Folge war das Wasser deutlich kälter als in den umliegenden Orten oder den anderen großen Städten in NRW. Beschwerden von Eltern mit Kindern sowie von Sportschwimmern waren die Folge.
Auch nachdem andere Städte ihre Wassertemperaturen wieder angehoben hatten, blieb die Stadt zunächst bei 24 Grad für die 50- und 25-Meter-Becken sowie 29 Grad in den Nichtschwimmerbecken.
Ein wesentlicher Grund – zumindest für die städtischen Bäder Südbad und Nordbad: Sie würden ja mit Fernwärme beheizt. Bei mittleren Außentemperaturen von 12 bis 14 Grad reiche da das, was an Abwärme von den Deutschen Gasrußwerken am Hafen abfalle und genutzt werden könne.
Nur wenn es kälter sei – wie eben im Winter 2022/23 – habe man zusätzlich Gas verbrennen müssen, um die Fernwärme auf Temperatur zu halten. Den Betreibern der übrigen Hallenbäder in Dortmund empfehle man ebenfalls eine Anhebung der Temperaturen. Vier Bäder werden von der Sportwelt betrieben, weitere von Sportvereinen.

Turnhallen etwas wärmer
In den Sporthallen soll die Lufttemperatur ab Samstag (1.4.) auf 17 Grad Celsius steigen. Diese Temperatur sei ja laut den Empfehlungen für den Schulsport als ausreichend bewertet. Zudem: Am 30.4. endet die Heizperiode ohnehin.
Mehr Licht für mehr Sicherheit
Die Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude sowie die Beleuchtung von Denkmälern und Werbeanlagen werden wieder eingeschaltet – nach dem Auslaufen der deutschlandweiten Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung am 15.4.
So wolle man einerseits die „Aufenthaltsqualität in der Stadt“ steigern. Andererseits trage das Licht an einigen Orten dazu bei, dass sich Bürger wieder sicherer fühlten.
Weniger starke Lüftung
Bei den maschinellen Lüftungsanlagen wolle man indes „die Reduzierung des Frischluftanteils in Verbindung mit einem gesteigerten Umluftanteil“ beibehalten, teilt die Stadt Dortmund mit.
Heißt: Die Anlagen werden betrieben wie vor Corona, also nicht auf verstärkten Luftaustausch ausgelegt. So war es in diesem Winter schon – aus Energiespargründen.
Treppenhäuser bleiben kalt
Keine Veränderung gibt es auch in den Fluren und Treppenhäusern der öffentlichen Gebäude. Sie werden weiterhin nicht beheizt, teilt die Stadt mit. Das spare 0,8 Gigawatt pro Jahr.
Auch „aus gebäudetechnischer Sicht“ sei es nicht notwendig, die Flure und Treppenhäuser zu beheizen. In den Büros der städtischen Gebäude hingegen müssten die Temperaturen wieder angehoben werden, stellt die Stadt klar. Nach Auslaufen der bundesweiten Verordnung habe man bei Büroräumen keinen Spielraum. Die müssten laut Arbeitsstättenrichtlinie nach dem 15.4. wieder 20 Grad Celsius warm sein.
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