
Marianne Möllerherm kämpft seit 30 Jahren für einen Spielplatz auf dem Höchsten. © Susanne Riese
Marianne Möllerherm kämpft seit 30 Jahren für einen Spielplatz auf dem Höchsten
Dortmunder Süden
Im Dortmunder Süden haben alle eigene Gärten und deshalb braucht es keine Spielplätze? Die Aussage hat die vierfache Mutter verärgert. Jetzt gibt es Aussicht auf einen Spielplatz am Höchsten.
Seit 30 Jahren setzt sich Marianne Möllerherm (74) für einen Spielplatz am Höchsten in Dortmund ein. Jetzt wird ihr Wunsch offenbar in Erfüllung gehen, auch wenn das für ihre eigenen vier Kinder etwas zu spät kommt.
Bislang sind die Wege zu Spielmöglichkeiten weit. „Die nächsten Spielplätze sind fußläufig mit kleinen Kindern nicht erreichbar“, sagt die 74-Jährige und spricht von 45 Minuten Fußweg.
Grundschule hat Klettergerüst
Zwar hat die Grundschule am Höchsten mit dem Neubau schöne Kletter- und Turngeräte, eine Tischtennisplatte und Tore bekommen, doch der Zugang ist nach Schulschluss abgesperrt. Bis zum nächsten öffentlichen Spielplatz am Krinkelweg ist es ein ganzes Stück.
Ein Neubaugebiet verspricht jetzt Besserung: Mit den neuen Eigenheimen am Sommerbergweg soll auch ein öffentlicher Kinderspielplatz entstehen. Rund 40 Grundstücke sollen dort mit freistehenden Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften bebaut werden, die Zufahrt erfolgt von der Höchstener Straße, ein Fuß- und Radweg, der durch das neue Wohngebiet Richtung Sommerbergweg führen soll, könnte eine Abkürzung zum Spielplatz sein.

Auf dieser grünen Wiese zwischen Sommerbergweg und Höchstener Straße sollen bis zu 40 neue Häuser gebaut werden. Und ein Kinderspielplatz. © Jörg Bauerfeld (A)
Die Hörder Politiker kennen das Thema seit Jahren, wie Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (CDU) sagt. „Es gab einfach keine bezahlbare Fläche, die dafür infrage kam.“ Marianne Möllerherm kann sich erinnern, dass zwischenzeitlich der Hammerwurfplatz am Schmetterlingsweg im Gespräch war. „Das macht aber keinen Sinn, das ist viel zu weit abseits gelegen.“
Privatgärten sind keine Alternative
Ehemalige Ratsvertreter hätten sich laut Marianne Möllerherm auf den Standpunkt gestellt, auf dem Höchsten sei ein Spielplatz nicht notwendig, da ja „jeder seinen eigenen Garten hätte, in den er Kinder einladen könne“.
Diese Antwort hat die vierfache Mutter nachhaltig verärgert: „Abgesehen davon, dass diese Antwort völlig unsinnig ist in Bezug auf die Notwendigkeit des Aufpassens auf in den eigenen Garten kommende spielende Kinder sowie unter Umständen die Bewirtung der mitkommenden Elternteile, gibt es bis zum heutigen Tag keinen Spielplatz auf dem Höchsten.“
Aber dank des neuen Baugebiets gibt es nun eine Perspektive. Allerdings ist der Zeitplan noch etwas offen. Probleme mit der Zuwegung hatten das Vorhaben zunächst ausgebremst. Nachdem das inzwischen geklärt ist, vergibt die Dortmunder Grundstücksgesellschaft Rudolf Kräling die Grundstücke. Sie können dann ohne Bauträgerbindung bebaut werden.
Es wird also noch eine Weile dauern, bis sich die Höchstener Kinder auf dem neuen Spielplatz vergnügen können. Aber wenigstens für die Enkelkinder von Marianne Möllerherm müsste er noch rechtzeitig eröffnen.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
