Vollsperrung im Dortmunder Süden Autofahrer brettern über Gleise und landen in Sackgassen

Vollsperrung Marsbruchstraße: Anwohner beobachten gefährliche Situationen
Lesezeit

Monatelang war die Marsbruchstraße in Aplerbeck, eine wichtige Verbindungsstraße zur B1, eine Einbahnstraße. Seit Montag (19.6.) ist ein Abschnitt der Straße nun komplett gesperrt: zwischen den Einmündungen Kraepelinweg und Allerstraße.

Anwohnerinnen und Anwohner der Allerstraße beklagen seitdem ein massives Verkehrsaufkommen in ihrer Straße, die zur Hälfte eine Spielstraße ist – und obendrein eine Sackgasse. Der Versuch der Autofahrerinnen und Autofahrer, so die Sperrung zu umfahren, scheitert dementsprechend in allen Fällen. Also fahren sie die Allerstraße wieder zurück, während die nächsten Autos schon folgen. Die Anwohner finden: Es gebe eigentlich eine einfache Lösung.

Allerstraße, Marsbruchstraße
Hier auf Höhe der Allerstraße ist die Marsbruchstraße komplett gesperrt. © Britta Linnhoff

Bessere Beschilderung

Manfred Hobblink, Angelika Buse und Michaela Herrmann sind Anwohner der Allerstraße, die direkt vor der Absperrung liegt. Sie kritisieren die mangelhafte Beschilderung sowohl an der Absperrung selbst, als auch auf dem Weg dorthin, zum Beispiel oben von der B1 kommend. Dass es sich um eine Sackgasse handele, darauf weise nur ein kleines Schild hin. Anfangs habe sogar ein blaues Schild auf Fahrtrichtungen rechts und links hingewiesen. Da beide Straße Sackgassen sind, ein wenig hilfreicher Hinweis.

Das Schild sei inzwischen verschwunden, sagt Manfred Hobbelink. Die desorientierten Autofahrer bleiben: „Wo geht es denn jetzt hier weiter?“, fragt ein Autofahrer, als er aus der Sackgasse Allerstraße kommt und wieder an der Marsbruchstraße steht – außer in Richtung B1 eigentlich gar nicht. Der Dortmunder biegt rechts ab in Richtung Bundesstraße und schimpft.

U-Bahn Aplerbeck
Anwohner beobachteten, wie sich ein Autofahrer illegal den Weg über diese Gleise an der Baustelle vorbei bahnte. Die U-Bahn-Linie ist von der Sperrung nicht betroffen. © Britta Linnhoff

Es gibt aber auch andere, die sich andere, illegale Wege suchen. Das jedenfalls berichten die drei Anwohner: Ein Autofahrer sei einfach an den Absperrungen vorbei über die Gleise in Richtung Aplerbeck gebrettert. Dabei ist die Bahnlinie trotz der Kanalarbeiten frei – und die U-Bahn fährt.

„Ich habe bei der Stadt angerufen und gesagt: Ihr müsst was machen“, sagt Manfred Hobbelink. Er und seine Nachbarn finden das Verkehrsleitsystem „nicht durchdacht“. Die Folge seien zu Spitzenzeiten 100 Fahrzeuge, die er in einer Stunde in der kleinen Straße habe kreuzen sehen.

„Große Belastung“

Die Situation sei für alle in der Siedlung eine Belastung. Und das habe nicht erst jetzt angefangen, da die Marsbruchstraße voll gesperrt sei, sondern schon vor Monaten mit der Einbahnstraßenregelung, so Manfred Hobbelink. Die Menschen aus der Siedlung müssten teils große Umwege fahren, das sei „zeitlich, finanziell und nervlich“ eine Belastung – ganz abgesehen von der Umweltbelastung, wenn alle ständig lange Umwege fahren müssten.

Jetzt hoffen die Anwohner, dass es tatsächlich bei der angekündigten Bauzeit von zwei Wochen bleibt. In dieser Zeit sollen die Anschlussleitungen aus dem östlichen Gehweg an den Hauptsammler in der Fahrbahnmitte verlegt werden.

Aldi im Zelt: Dieses Einkaufserlebnis gibt es nur in Aplerbeck

Jugendkriminalität in Aplerbeck: Beamte fanden geladene PTB-Waffe

Bahnhof Aplerbeck-Süd: Acht-Millionen-Projekt „geht mit großen Schritten voran“