Tabu-Thema Menstruation
Gratis-Tampons an Dortmunder Schule: „Die Periode ist nichts Ekeliges“
An einem Spender für Menstruationsartikel können sich Dortmunder Schülerinnen kostenlos bedienen. Das ist praktisch. Aber Initiatorin Hannah vom Büchel (17) möchte damit noch mehr erreichen.
Ein TikTok-Video war der Auslöser. Die 17-jährige Schülersprecherin Hannah vom Büchel hat es sich angesehen und danach stand für sie fest: Auch ihre Schule braucht dieses besondere Angebot.
Viel Überzeugungsarbeit musste sie dafür gar nicht leisten. Vielmehr votierte die Schülerversammlung (SV) des Bert-Brecht-Gymnasiums (BBG) in Dortmund-Kirchlinde ohne lange Diskussion einstimmig dafür, die Mädchen-Toilette der Unterstufe mit einem Spender für kostenlose Menstruationsartikel auszustatten.
Denn vor allem die jüngeren Mädchen sollen davon profitieren. „Wir wollen ihnen damit den Schulalltag erleichtern. Wenn die Periode unerwartet kommt und sie keine Binden oder Tampons dabeihaben, ist es vielen unangenehm, im Sekretariat danach zu fragen“, weiß Hannah vom Büchel. Oftmals würden sie dann lieber nach Hause gehen.
„Die Menstruation ist immer noch ein Tabu-Thema“
Mittlerweile wurde aber auch schon ein zweiter Spender angeschafft, der im Oberstufen-Trakt montiert werden soll. Schließlich könne jede Schülerin in die Situation kommen, sich schnell mit einer Binde oder einem Tampon versorgen zu müssen.
Die 17-Jährige und die SV möchten mit diesem Angebot aber noch mehr erreichen. „Die Menstruation ist immer noch ein Tabu-Thema. Das wollen wir ändern“, sagt Hannah. Sie habe sich lange mit der Thematik beschäftigt und findet es traurig, dass sich auch heute noch Mädchen und Frauen für ihre Blutung schämen. „Die Periode ist nichts Ekeliges und muss nicht verheimlicht werden“, stellt sie klar.
Ein kleines „Regelwerk“ komplettiert das Angebot der neuen Binden- und Tampon-Spender. © Janina Hofmann
Die Anschaffungen wurden aus der SV-Kasse finanziert. Jeder Spender des bislang einzigen Anbieters Periodically kostete 185 Euro (inklusive Mehrwertsteuer und Versand), der Inhalt im Schnitt zehn Euro. „Wir haben auf die ganz teuren Markenprodukte verzichtet, damit wir es noch lange finanzieren können“, so Hannah vom Büchel. Sobald ein Spender leer ist, werde er von einem weiblichen SV-Mitglied wieder aufgefüllt.
Positive Resonanz auf die Spender für Menstruationsartikel
Die Resonanz auf die Binden- und Tampons-Spender sei durchweg positiv, sagt die Schülersprecherin. Sie habe recherchiert und bislang keine weitere Dortmunder Schule gefunden, die Tampons und Binden kostenlos anbietet.
Begeistert von der Idee seien von Anfang auch die Lehrerinnen und Lehrer gewesen. „Sie waren bei der Umsetzung sehr hilfsbereit und haben uns unter die Arme gegriffen“, so Hannah vom Büchel.
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