Die Dortmunder Sparkasse gehört zu den 20 größten Sparkassen in Deutschland. Wird sie demnächst noch größer? Der Blick geht nach Schwerte. © (A) Dieter Menne

Bankenwesen

Sparkasse Dortmund denkt über Fusion mit der Sparkasse Schwerte nach

Die Sparkassen Dortmund und Schwerte haben erste Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss geführt. Es zeichnet sich bereits ab, wann es zur Fusion kommen könnte.

Dortmund

, 06.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Bisher beschränkt sich das Geschäftsgebiet der Sparkasse Dortmund auf das Stadtgebiet. Das könnte sich bald ändern, denn das Geldinstitut spricht in „ergebnisoffenen Sondierungsgesprächen“ mit der Sparkasse Schwerte über die Herausforderungen der Zukunft.

Gemeinsam werde untersucht, so heißt es in einer Pressemitteilung, welche strategischen Optionen von einer Intensivierung der bereits bestehenden Zusammenarbeit bis hin zu einem möglichen Zusammenschluss beider Sparkassen bestehen. Möglicherweise deutet sich also eine Fusion an, wie sie die Dortmunder Volksbank in den vergangenen Jahren schon mehrfach vollzogen hat - zuletzt mit den Volksbanken Waltrop und Kamen-Werne.

Im Fokus stehe die Frage, wie Kundinnen, Kunden und die Kommunen im gemeinsamen Wirtschaftsraum von einer engeren Zusammenarbeit der beiden Häuser profitieren können, so die Sparkasse.

Negativzinsphase stellt große Herausforderung dar

Der Hintergrund ist klar: angesichts der dauerhaften Niedrigzinsphase wächst der Kostendruck. Seitens der Sparkasse formuliert man es so: „Die Rahmenbedingungen in der Kreditwirtschaft, wie zum Beispiel die anhaltende Negativzinsphase und die Chancen der Digitalisierung stellen uns vor große Herausforderungen. Gleichzeitig benötigen wir Freiräume und Möglichkeiten, unserer Kundschaft auch weiterhin ein leistungsstarkes Angebot bieten zu können.“

Und weiter: „Ob wir diesen Weg gemeinsam besser gestalten können, prüfen wir im jetzt angestoßenen Prozess“, werden die beiden Vorstandsvorsitzenden Dirk Schaufelberger (Sparkasse Dortmund) und Ulrich Bartscher (Sparkasse Schwerte) in der Presseerklärung zitiert.

Eingebunden ist bereits, so bestätigt Björn Wiggers aus dem Vorstandsstab der Sparkasse Dortmund, die Bankberatung zeb-consulting aus Münster. Sie hat bereits etliche Sparkassen-Fusionen bundesweit begleitet.

Belastbare Entscheidungsgrundlage wird erarbeitet

„In den kommenden Monaten“, sagt Björn Wiggers, „wird eine belastbare Entscheidungsgrundlage erarbeitet – die eigenständige Fortführung der beiden Sparkassen wird ebenso eingehend bewertet wie ein möglicher Zusammenschluss.“

Im Mittelpunkt der Betrachtungen stünden die Auswirkungen auf Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Träger (das sind die Städte Dortmund und Schwerte) und den besonderen Auftrag der Sparkassen für die Region. Betriebsbedingte Kündigungen, so Björn Wiggers, soll es nicht geben. „Und auch die Kundinnen und Kunden“, sagt er, „werden von einer Fusion, wenn es dazu kommt, idealerweise nichts merken. Es soll alles bewährt weitergehen.“

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Die Ergebnisse der Untersuchungen dazu, wie sinnvoll ein Zusammenschluss ist, sollen bis Ende dieses Jahres vorliegen. Anfang 2022 werden sich dann wohl die beiden Verwaltungsräte damit befassen. Sie haben eine gewichtige Stimme, die letztliche Entscheidung treffen aber die Stadträte in Dortmund und Schwerte.

Sparkasse Dortmund rangiert bundesweit auf Platz 20

Während die Dortmunder Sparkasse mit einer Bilanzsumme von über 11 Milliarden Euro zu den bundesweit größten Sparkassen Deutschlands (Platz 20) gehört, ist die Sparkasse Schwerte relativ klein. Mit einer Bilanzsumme von 806 Millionen Euro taucht sie auf der Liste der größten Sparkassen Deutschlands (Stand 2020) auf Rang 338 von 376 auf.

Die Größe der Geldinstitute wird auch im Sparkassenmodell immer wichtiger. So müssen auch kleinere Geldinstitute alle Auflagen von Gesetzgeber und Bankenaufsicht erfüllen und dafür Personal abstellen. Und diese Auflagen nehmen seit der Bankenkrise 2008 Jahr für Jahr zu.

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