Senioren haben kalten Winter hinter sich Heizung in Dortmunder Wohnanlage fiel immer wieder aus

Kalter Winter für Senioren: Im Sonnenhof fiel immer wieder Heizung aus
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Für Helga Gebauer (87), Frauke Schiewer (70) und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnhauses Sonnenhof in Eving war dieser Winter besonders hart. Im von Dogewo21 betriebenen Haus an der Bergstraße in Dortmund fiel immer wieder die Heizung aus – über Wochen blieb es in den Wohnungen zu kalt. „Wir haben uns mit Decken beholfen, aber das reicht nicht, wenn es draußen friert“, sagt Helga Gebauer. Sie leidet aktuell noch immer an einer hartnäckigen Erkältung.

Zwar wurden einigen der Seniorinnen und Senioren inzwischen mobile Elektro-Heizgeräte zur Verfügung gestellt – allerdings erst seit Montag (7.4.). Die nächste Sorge macht in diesem Zusammenhang bereits die Runde im Haus: Wer zahlt den zusätzlichen Stromverbrauch?

Elke Gebauer, Tochter von Helga Gebauer, ist fassungslos. In einer E-Mail an Dogewo-Geschäftsführer Klaus Graniki schildert sie eindringlich die Situation ihrer Mutter. Die Heizung sei seit fast vier Wochen defekt, ihre Mutter gesundheitlich angeschlagen, und trotz mehrfacher Bitten und Unterschriften aller Hausbewohnerinnen und -bewohner sei kaum etwas passiert.

Pflegebedürftige Bewohner frieren

„Die einfachen Heizlüfter reichen absolut nicht aus“, kritisiert sie. Am 4. April habe sie sich an eine Servicemitarbeiterin gewandt – ohne Ergebnis. Ein anderer Angehöriger, Jörg Sieker, schreibt: „Die überwiegend älteren und teils pflegebedürftigen Bewohner frieren und sind inzwischen verzweifelt. Auch dort tätige Pflegemitarbeiter frieren. Die Kommunikation seitens der Dogewo ist sehr dürftig.“ Dieser Punkt ist auch etwas, das auch Helga Gebauer kritisiert.

Das Seniorenhaus Sonnenhof an der Bergstraße in Dortmund-Eving.
Das Seniorenhaus Sonnenhof befindet sich an der Bergstraße in Dortmund Eving. © Dogewo21

Elke Gebauer lebt nicht in Dortmund, besitzt aber eine Vorsorgevollmacht für ihre Mutter. „Wenn ich könnte, wäre ich längst persönlich bei Ihnen im Büro gewesen“, heißt es abschließend in ihrer Nachricht an Klaus Graniki.

Die Wohnungsbaugesellschaft Dogewo21 reagierte auf Nachfrage mit einer schriftlichen Stellungnahme. Pressesprecherin Tanja Meier bestätigt darin gleich zwei voneinander unabhängige Störungen im Haus.

So seien bereits Ende 2024 defekte Warmwasserspeicher festgestellt worden. Zwar sei direkt eine Fachfirma beauftragt worden, doch Lieferprobleme hätten den Austausch verzögert – die Umsetzung habe erst Anfang April erfolgen können.

Zusätzlich sei es ab dem 19. März zu Ausfällen in der Heizungsanlage gekommen. Zwar seien erste Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme ergriffen worden, ein weiterer technischer Defekt sei aber erst am 6. April entdeckt und inzwischen behoben worden. „Nach aktuellem Stand funktionieren Heizung und Warmwasser wieder regulär“, so Meier. Die im Haus verbaute Fußbodenheizung brauche erfahrungsgemäß „ein bis zwei Tage“, um volle Leistung zu bringen.