„Herr Walter“ im Hafen im Biergarten-Check Sonne, Sand und echtes Strandfeeling

Sonne, Sand und echtes Strandfeeling: „Herr Walter“ im Hafen im Check
Lesezeit

Sonne, Sand, Wasser, Palmen, chillige Musik und kühle Getränke. Okay, das Wasser ist nur der Dortmund Emskanal mit dem Becken des Schmieding-Hafens, aber sonst ist das Strandbar-Ambiente perfekt bei „Herr Walter“ an der nördlichen Speicherstraße.

Etwas Ältere (Ü40) erinnern sich vielleicht an das „Solendo“ an den alten Speichergebäuden im Hafen. Es war die erste Strandbar in der Stadt und über viele Jahre ein sommerlicher Anziehungspunkt. Das „Solendo“ ist am Zwist der Betreiber gescheitert. Gastronom Oliver Buschmann, der schon Mitbetreiber des alten „Solendo“ war, ist aber weitergezogen und hat mit dem Eventschiff „Herr Walter“ eine neue Strandbar kreiert.

Liegestühle, Sand und kalte Getränke sorgen für echtes Strandfeeling.
Liegestühle, Sand und kalte Getränke sorgen für echtes Strandfeeling. © Stephan Schuetze

Im Mittelpunkt steht ein Schiff. „Herr Walter“ ist ein mehr als 120 Jahre altes Schüttgüterschiff, das über viele Jahrzehnte auf Flüssen und Kanälen unterwegs war. 60 Meter lang ist der Schiffsrumpf seit einer Erweiterung in den 1970er-Jahren. Seit 2011 liegt „Herr Walter“ zum Gastro-Schiff umgebaut im Schmiedinghafen vor Anker und ist von einem künstlichen Sandstrand umgeben.

Schiff oder Strand - vor dieser Wahl stehen Besucherinnen und Besucher von „Herr Walter“.
Schiff oder Strand - vor dieser Wahl stehen Besucherinnen und Besucher von „Herr Walter“. © Stephan Schuetze

Service, Angebot und Preise:

Vorab: Der Besuch bei „Herrn Walter“ kostet Eintritt. Der wird gleich am Eingang in einer Art Steuermann-Kajüte kassiert. Bei meinem Besuch am heißen Samstag wurden acht Euro fällig - zwei als Eintrittsgeld und sechs Euro als Mindestverzehr. Dafür gibt es zwei Wertmarken à 3 Euro, die an den Getränkeständen und am Imbissstand eingelöst werden können.

Die Getränkeauswahl gibt’s auf drei Surfbrettern.
Die Getränkeauswahl gibt’s auf drei Surfbrettern. © Oliver Volmerich

Es gilt Selbstbedienung. Die Getränkeauswahl ist reichlich. Was es gibt, ist auf drei großen Surfbrettern notiert, die neben der Getränkeausgabe stehen. 0,33 Liter Bier kosten in der Regel 3 Euro, Softdrinks 0,2 Liter 2,50 Euro, Longdrinks 7 Euro.

Bei Bedarf gibt es auch eine Cocktail-Bar, die bei meinem Besuch am späten Samstagnachmittag aber noch nicht geöffnet hat. Generell gilt: Kartenzahlung ist nicht möglich.

Etwas kleiner ist das Speisenangebot am Imbisswagen. Es reicht von Pommes (klein 2,50, groß 3,50 Euro), über Currywurst (3 Euro) bis Bratfisch (5 Euro).

Ins Schiff konnten wir bei unserem Test nicht hinein. Laut Homepage gibt es dort Paninis (4,50 Euro), Oliven aus der Dose (2 Euro) oder Nachos (3 Euro).

Gegen den kleinen Hunger hilft das Angebot des Imbisswagens.
Gegen den kleinen Hunger hilft das Angebot des Imbisswagens. © Oliver Volmerich

Das Problem: Als angesagte Location und Eventschiff ist „Herr Walter“ oft für geschlossene Gesellschaften gebucht und deshalb an bestimmten Tagen für „normale“ Besucher geschlossen. Generell gilt: Bei mindestens acht Stunden Sonne und 20 Grad wird „meistens geöffnet“. Die Öffnungszeiten findet man auf der Homepage www.herr-walter.de und auf einem Schwarzen Brett am Eingang.

Das Schiff „Herr Walter“ ist ein beliebter Ort für Feiern aller Art.
Das Schiff „Herr Walter“ ist ein beliebter Ort für Feiern aller Art. © Oliver Volmerich

Bei meinem Besuch am Wochenende war nur das Unterdeck des Schiffes mit Clubräumen und Bar und die Hälfte des Oberdecks für geschlossene Gesellschaften reserviert. Der große Strand lag uns dagegen wie erhofft zu Füßen.

Die Atmosphäre

Es gibt echtes Strandfeeling mit feinem Sand. Feste Wege führen über Holzstege. Ansonsten empfiehlt es sich, die Schuhe auszuziehen und den Sand unter den Füßen zu genießen. Im Sand sind kleine Sitzgruppen mit Liegestühlen aufgebaut, gruppiert um kleine Holzkisten, die als Tische dienen. Es gibt aber auch ein paar Sitzbänke und Strandkörbe, die auf festen Wegen zu erreichen sind.

Holzstege führen über den Strand.
Holzstege führen über den Strand. © Stephan Schuetze

Besonders beliebt an heißen Tagen ist ein kleiner Pool, der von einem Holzrahmen mit Bierkasten Deko eingefasst ist. Hier kann man die Füße im Wasser baumeln lassen und dazu kühle Getränke genießen.

Am kleinen Pool kann man auch die Füße kühlen.
Am kleinen Pool kann man auch die Füße kühlen. © Oliver Volmerich

In einer Ecke der Strandbar steht ein großes Zeltdach mit einer kleinen Bühne und einer großen Tanzfläche. Hier legen regelmäßig DJs auf, oder es treten Bands auf. Samstags heißt es meist ab 20 Uhr „Walter tanzt“, donnerstags ist „Salsa Playa“. Natürlich nur bei gutem Wetter.

Abends kann unter dem Zeltdach getanzt werden.
Abends kann unter dem Zeltdach getanzt werden. © Oliver Volmerich

Wenn es mal lauter wird, ist es nicht schlimm: Direkte Anwohner gibt es hier nicht und das soll - weil der Hafen Industriegebiet ist - auch so bleiben, selbst wenn es große Umbaupläne für die nördliche Speicherstraße gibt.

Bei diesem Plan ist „Herr Walter“ mit dem Strand als Gastronomie-Angebot weiterhin gesetzt, soll also erhalten bleiben - unabhängig davon, ob das Areal an der nördlichen Speicherstraße nun als „Digitalquartier“ ein neuer Wirtschaftsstandort wird oder Campus der Fachhochschule. Doch bis dahin werden noch einige Sommer vergehen.

Die Erreichbarkeit:

Wer mit dem Auto kommt, findet an der nördlichen Speicherstraße meist einen Parkplatz. Bei großem Andrang kann es aber auch schon einmal eng werden. Für Fahrräder gibt es ein Stellplatz gleich hinter dem Eingang. Per Stadtbahn kommt man mit den Linien U47 bis Hafen oder U 41 bis Immermannstraße relativ nah ran an den Strand. Von den Haltestellen aus sind es etwa 10-15 Minuten Fußweg,

Das sagt das Netz:

Bei Facebook gibt es 4,3, bei Tripadviser 4 und bei Google 4,4 von 5 Punkten. Einige Stimmen:

„Faire Preise (Essen & Trinken), tolles Publikum und nettes Personal.“

„Toller Spot, wenn man mal die Seele baumeln lassen möchte.“

„Der Umschlagplatz“ im Biergarten-Check: Am Hafen gibt’s kühles Bier, Yoga und laute Musik

Aus für Mammutprojekt Smart Rhino: Kommt die FH jetzt tatsächlich in den Hafen, Herr Jacoby?

Die Zukunft des Dortmunder Hafens: OB Westphal verspricht ein „Quartier für alle“