
© Dieter Menne
So wird das Naturkundemuseum fit gemacht für die Wiedereröffnung
Baustellen-Rundgang
Gut fünf Jahre nach der Schließung ist die Wiedereröffnung des Naturkundemuseums am Fredenbaum im Sommer 2020 in Sicht. Neu ist dann nicht nur der Name des Museums.
Die Vorfreude der kleinen und großen Besucher auf die Wiedereröffnung ist groß. Das hörte und spürte man am Freitag bei einem Rundgang durch das Naturkundemuseum am Fredenbaum. Elf Dortmunder hatten an diesem Tag die Gelegenheit, einen Blick in die Aufbauarbeiten der neuen Museumsschau zu werfen.
Der Blick auf die zwei im frischen Weiß strahlenden Museumsetagen rund um die große Saurierskulptur zeigt: Die Neugestaltung des Museums, das seit September 2014 geschlossen ist, kommt endlich auf die Zielgerade. Aus geplanten zwei Jahren Zwangspause werden am Ende fast sechs Jahre. Firmeninsolvenzen, zusätzliche Bauaufgaben und nötige Neuausschreibungen sorgten für monatelange Stillstände und Mehrkosten beim Umbau.
Neuer Name für das Museum
Nachdem im Frühjahr dieses Jahres die letzten Handwerker das Haus verlassen haben, läuft nun der Aufbau der neuen Dauerausstellung. Ein Jahr wird das etwa dauern, denn die Museumsschau wird völlig neu konzipiert.
Und deshalb soll das Museum auch einen neuen Namen bekommen: Aus dem „Museum für Naturkunde der Stadt Dortmund“ wird mit der Eröffnung im Sommer 2020 das „Naturmuseum Dortmund“. „Das passt wunderbar zum neuen Konzept des Museums, das die Lebensräume im heutigen und historischen Dortmund in den Mittelpunkt stellt“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Elke Möllmann. „Und der neue Name soll zeigen, dass es wirklich etwas ganz Neues ist.“

Die ausgelosten Gewinner des Namenswettbewerbs genossen eine exklusive Führung mit Museumsleiterin Dr. Elke Möllmann (r.). © Dieter Menne
Der Name „Naturmuseum Dortmund“ ist Ergebnis eines Wettbewerbs, den Elke Möllmann im August ausgerufen hatte. 101 Dortmunderinnen und Dortmunder sandten dazu Vorschläge ein. „Manche schickten sogar fertig gestaltete Logos, ein Gedicht und eine Hymne ein“, freut sich die Museumschefin. Aus den Einsendern wurden fünf Sieger ausgelost, die in Begleitung nun eine exklusive Führung durch die „Museumsbaustelle“ bekamen.
Baustellen-Rundgang
Auf dieser Baustelle geben allerdings nicht mehr die Handwerker, sondern die Präparatoren und Museumsgestalter den Ton an. Sie lassen ganze Landschaften entstehen, um die Welt der Eiszeit oder der Kreidezeit vor Augen zu führen. Und das in akribischer Kleinarbeit.
Rund um das Mammutskelett als neuen Star der Museumsschau entsteht so ein Teppich aus Kieselsteinen. Jeder Stein wurde sorgfältig geputzt und wird nun mit Fliesenkleber befestigt. „Es ist erstaunlich zu sehen, wie viel Arbeit in dem Museumsaufbau steckt“, staunt Miriam Stoltenfeldt, eine der „Testbesucherinnen“.
Nicht alle Exponate sind neu. Überall auf den zwei Ebenen stehen große Holzkisten mit den jahrelang eingelagerten Objekten, die nun auf ihre „Neuinszenierung“ warten. Vitrinen wird es dabei weiterhin geben – einige neue, aber auch zahlreiche aufgearbeitete alte Schaukästen. Schubladen und Ziehfächer zeigen, dass sie künftig Besucher dazu einladen, selbst aktiv zu werden.
Waschbär zum Streicheln
Teilweise ist sogar bei den tierischen Objekten nfassen erlaubt – wie bei dem ausgetopften Waschbären, der neben einem Ochsen und zwei Truthähnen noch in einem Nebenraum abgestellt ist. Sie werden Teil der Schau über die heimische Tierwelt.
Bei den Test-Besuchern kommt das gut an. Ben (11) gefällt vor allem der hängende Garten in der Rotunde. Und er freut sich, dass es künftig auch wieder die fluoreszierenden Steine im Mineralienkabinett geben wird. Auch bei ihm ist die Vorfreude auf die Eröffnung des „Naturmuseums Dortmund“ groß.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
