
© Hans Blossey (Archivbild)
So viele Corona-Fälle gab es bisher in Dortmunds Stadtbezirken
Neue Auswertung
Eine neue Auswertung aller bisherigen Corona-Fälle Dortmunds zeigt erstmals, wie sich das Coronavirus in der Stadt bisher verbreitet hat. Hier gibt es den Überblick mit interaktiven Karten.
In der Nordstadt gab es seit Beginn der Corona-Krise mehr als viermal so viele Corona-Fälle wie in Scharnhorst. Diese beiden sind die Stadtteile mit der bisher höchsten und der bisher niedrigsten Zahl an Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Das zeigt eine neue Auswertung der Stadt Dortmund.
Erstmals hat das Gesundheitsamt die Wohnorte der rund 1100 Corona-Fälle ausgewertet, die bisher in Dortmund bekannt geworden sind. Die Ergebnisse wurden nun auf Stadtbezirksebene veröffentlicht. Das erlaubt erstmals einen Vergleich zwischen den unterschiedlichen Regionen innerhalb Dortmunds.
Fast jeder fünfte Dortmunder, der seit März an Covid-19 erkrankte, lebt in der Nordstadt: 207 Corona-Fälle verzeichnet die städtische Statistik für den Stadtbezirk Innenstadt-Nord, der deckungsgleich mit der Nordstadt ist. Der Stadtbezirk mit den zweitmeisten Fällen ist die Innenstadt-Ost (116), gefolgt vom Stadtbezirk Hombruch (106)
Bisher am besten durch die Krise - zumindest infektiologisch - gekommen sind die Menschen im Nordosten und im Westen. Auf lediglich 50 Fälle kommt der Stadtbezirk Scharnhorst, gefolgt von Mengede (59), Lütgendortmund (62) und Huckarde (64).
Auch die Pro-Kopf-Zahlen zeigen die Ausnahmestellung der Nordstadt
Nun verzerren absolute Fallzahlen manchmal das Bild - schließlich wohnen in Dortmunds Stadtbezirken unterschiedlich viele Menschen. So leben in Dortmunds bevölkerungsreichstem Stadtbezirk, der Nordstadt, mit fast 60.000 Einwohnern 64 Prozent mehr Menschen als im kleinsten Stadtbezirk Huckarde (36.000 Einwohner).
Doch auch wenn man diese Bevölkerungsunterschiede herausrechnet, bestätigt sich die negative Ausnahmestellung der Nordstadt bei den Corona-Fallzahlen.
Hingegen sieht man, dass pro Kopf gerechnet der am zweitstärksten betroffene Stadtbezirk in Dortmund Eving ist: 223,5 Corona-Fälle gäbe es hier, wenn man seine relativ geringe Einwohnerzahl von knapp 38.500 auf 100.000 hochrechnet. Nochmal ein Drittel stärker betroffen ist die Nordstadt mit hochgerechneten 347,3 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Nordstadt ist erst seit einigen Wochen Dortmunds Corona-Hotspot
Was die Auswertung nicht zeigt, ist, wie sich das Coronavirus seit dem Auftreten der ersten Fälle in Dortmund Anfang März in der Stadt verbreitet hat. In den ersten Wochen waren vor allem der Stadtbezirk Aplerbeck und der restliche wohlhabendere Süden Dortmunds Corona-Hotspot - viele Dortmunder brachten das Virus aus dem Skiurlaub mit.
Die Zahlen in der Nordstadt waren lange Zeit niedrig. Erst im Laufe des Junis zogen sie immer stärker an. Zuletzt wohnten rund 70 Prozent der aktuell an Covid-19 erkrankten Dortmunder in der Nordstadt.
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.
