Dortmund könnte jährlich Millionen Plastikflaschen sparen - wenn die Stadt eine Quote einhalten würde. © Lukas Schulze/dpa
Umwelt
So könnte Dortmund jährlich 58 Millionen Plastikflaschen sparen
Plastik statt Glas: Immer weniger Dortmunder kaufen Mehrwegflaschen. Dabei könnte man so den Plastikmüll in Dortmund um Millionen Flaschen reduzieren.
Dortmund hinkt hinterher: Nur 33 Prozent der hier verbrauchten Getränke sind in Mehrwegflaschen verpackt. Gesetzlich vorgeschrieben ist eigentlich eine Quote von 70 Prozent. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) übt scharfe Kritik: Insgesamt 264 Liter Mineralwasser und Erfrischungsgetränke verbrauchen alle Dortmunder zusammen jedes Jahr. Würde Dortmund die Quote einhalten, könne man pro Jahr alleine bei diesen Getränken 58 Millionen Ein-Liter-Plastikflaschen sparen.
Pfandflasche bedeutet nicht Mehrwegflasche
Eins vorab: Nicht jede Pfandflasche ist auch gleichzeitig eine Mehrwegflasche. Dünne Plastikflaschen, auf denen das Zeichen des Deutschen Pfandsystem klebt, werden bei der Rückgabe erst geschreddert und dann recycelt. Mehrwegflaschen bestehen meist aus hartem Plastik oder Glas - sie können nach der Rückgabe einfach neu befüllt werden.
Am leichtesten erkennt man den Unterschied an der Pfandhöhe: Auf einer Mehrwegflasche liegt meist ein Pfand zwischen 8 und 15 Cent, bei der Einwegpfandflasche sind es immer 25 Cent. Eine Mehrwegflasche trägt außerdem einen dieser zwei Symbole: Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ oder das Mehrweg-Zeichen.Das Siegel „Blauer Engel“ steht für Mehrwegflaschen. © Umweltamt/dpa
Das Mehrwegzeichen. © obs/Arbeitskreis Mehrweg GbR
„Einwegflaschen drücken auf die Umweltbilanz“
Die Umweltbilanzen der beiden Flaschenarten unterscheiden sich deutlich: Eine 0,7 Glasflasche hat dieselbe Ökobilanz wie 37 1-Liter-Einwegpfandflaschen. Eine Glasflasche für zum Beispiel Mineralwasser oder Bier lässt sich bis zu 50 Mal neu befüllen, eine PET-Mehrwegflasche immerhin noch 20 Mal, bevor sie recyclet wird. „Einwegflaschen drücken massiv auf die heimische Umweltbilanz“, sagt Manfred Sträter von der Gewerkschaft NGG
Gewerkschaftler: Mehrwegflaschen sichern Jobs
„Wenn Flaschen aus Glas und robustem Plastik gesammelt, gereinigt und befüllt werden, dann sichert das auch Arbeitsplätze in der Getränkebranche“, erklärt Sträter. Dazu komme, dass Kunden manche Einwegpfandflaschen nur in dem Laden, in dem sie die Flasche gekauft haben, auch wieder loswerden. Das sei bei Mehrwegflaschen anders.
In ganz Deutschland sinkt der Anteil der Mehrwegflaschen stark. Im Jahr 2000 konnte man noch 70 Prozent der Flaschen wiederbefüllen, 2017 waren es hingegen nur noch 42 Prozent. In dieser Zahl sind allerdings auch Bierflaschen mit eingerechnet - die 33 Prozent Mehrwegflaschen in Dortmund, so Manfred Sträter, stünden alleine für Mineralwasser und nicht-alkoholische Erfrischungsgetränke. Hersteller, die die Quote von 70 Prozent Plastikflaschen nicht einhalten, müssen laut der NGG mit keinen Sanktionen rechnen.
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