So geht kundenfreundlicher Streik, liebe GDL! Überraschend kaum Probleme für Reisende

So geht Streik, liebe GDL! Zahlende Kundschaft kommt endlich gut weg
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Autorin Sophia Wibbeke

Das große Chaos blieb am Dortmunder Hauptbahnhof aus. Der Notfall-Fahrplan der Deutschen Bahn sorgt für Ersatzzüge, Kundinnen und Kunden sind vorbereitet. Die Geschädigten scheinen jene zu sein, die dieser Streik der Lokführergewerkschaft auch treffen soll: die Arbeitgeber der Deutschen Bahn.

Natürlich: Es gab Bahn-Kunden, die ihr Ziel nicht erreichen konnten, doch im Vergleich zu den Streiks der jüngeren Vergangenheit ist deren Zahl sehr gering. Ganz anders, als vom Sprecher der Deutschen Bahn, Achim Strauß, prognostiziert. Unnötig, unverhältnismäßig und kundenunfreundlich nannte er den Streik in der Donnerstagabendausgabe der Tagesschau. Das wirkt im Nachgang überdramatisiert. Bellt da der getroffene Hund?

Auch Streik braucht Verständnis

Die GDL konnte man zuletzt gut kritisieren. Zu arbeitnehmerfeindlich wirkte der Kampf für die eigenen Arbeitnehmer. Das erschien unsolidarisch und wie das Gegenteil von dem, was Streiks bewirken sollen. Doch die GDL hat gelernt.

Inzwischen kündigt sie Streiks rechtzeitig an. Die Infos landen schnell auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer. Und ein Versprechen: keine Streiks mehr in diesem Jahr. Das scheint gewirkt zu haben und ist ein positives Zeichen für Streikkultur und eben auch der Akzeptanz für solche Streiks in der breiten Öffentlichkeit.

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