Regionalverband Ruhr plant Ausstieg

So geht es mit dem Revierpark Wischlingen weiter

Das Erfolgsmodell wird zum Auslaufmodell: Die Stadt muss sich darauf einstellen, die Trägerschaft des Revierparks Wischlingen und die damit verbundenen Kosten allein zu übernehmen. Beim Partner Regionalverband Ruhr (RVR) stehen die Zeichen auf Ausstieg. Wir erklären die Hintergründe.

WISCHLINGEN

, 07.07.2016 / Lesedauer: 3 min

Der Geschäftsmodell beim Revierpark Wischlingen könnte sich bald verändern.

Wie sieht das Geschäftsmodell bislang aus? 

Bisher tragen Stadt und RVR jeweils 50 Prozent am Revierpark. Die RVR-Verbandsversammlung hat am vergangenen Freitag allerdings die Gründung einer neuen Freizeitgesellschaft beschlossen, in der die Revierpaks in Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen sowie das Freizeitzentrum Kemnade aufgehen sollen.

Warum ist der Revierpark Dortmund nicht dabei? 

Die Revierparks in Dortmund und Herne sind nicht dabei, weil sich die Räte der Städte zuvor gegen die Fusion ausgesprochen haben. „Wir schätzen die Risiken deutlich höher ein als die Chancen“, erklärte Bernd Kruse als Geschäftsführer des Revierparks Wischlingen.

Wie kam es zu dieser Einschätzung? 

In Wischlingen wurden in den vergangenen Jahren viele neue Angebote geschaffen – mit der Folge, dass mehr Besucher kommen und die Trägergesellschaft bescheidene Gewinne verbucht. Die Parks, die nun den Zusammenschluss suchen, schreiben dagegen seit Jahren tiefrote Zahlen. Kein Wunder also, dass Dortmund eine Beteiligung an der gemeinsamen Freizeitgesellschaft kritisch sieht.

Wie geht's jetzt weiter? 

Die RVR-Verbandsversammlung Fakten geschaffen und stellt Dortmund vor die Wahl: Entweder die Stadt steigt mit dem Revierpark in die neue Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr GmbH ein oder der RVR steigt in Wischlingen aus.

Gibt es schon einen Plan für den Ausstieg Dortmunds? 

Ja! Es wurde ein Szenario für einen „sanften Ausstieg“ entwickelt. Der bisherige 50-Prozent-Zuschuss des RVR von aktuell 478.000 Euro soll in den Jahren 2018/19 auf 25 Prozent – also 239.000 Euro – reduziert werden. Die Stadt müssten dann also 717.000 Euro und ab 2020 dann allein den vollen Betrag von 956.000 Euro tragen.

Was sagt der OB dazu? 

Welche Option die Stadt wählt, ist für Oberbürgermeister Ullrich Sierau noch offen. „Wir haben noch Zeit zur Beratung“, stellte er fest. Und auch der RVR setzt auf weitere Gespräche. „Über eine eventuelle Kündigung der Beteiligung des RVR an den Gesellschaften Gysenberg und Wischlingen entscheidet die Verbandsversammlung nach weiteren Verhandlungen mit Dortmund und Herne“, heißt es im beschlossenen Zusatzantrag von CDU, SPD und Grüne in der Verbandsversammlung. Eine Rolle könnte bei den Überlegungen in Dortmund auch spielen, dass das städtische Westbad nach den Plänen der Verwaltung in Wischlingen neu gebaut werden könnte.

Gibt es weitere Veränderungen im Revierpark Dortmund? 

Ja. Park-Chef Kruse hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass die Eintrittspreise für die Badelandschaft und für den Sauna-Bereich steigen werden.

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