Eine grüne Welle auf Dortmunds Straßen verspricht eine neue App, die die Stadt nutzbar machen will. © Stephan Schütze
Straßenverkehr
Smartphone-App verspricht „grüne Welle“ auf Dortmunds Straßen
Bislang ist die „grüne Welle“ an Ampeln für Auto- und Radfahrer auf Dortmunds Straßen nur ein Traum. Mit technischer Hilfe könnte er bald aber zumindest teilweise in Erfüllung gehen.
Wann lohnt es sich, vom Gas zu gehen? Mit welchem Tempo komme ich gut durch den Verkehr? Berufspendler haben auf gewohnten Wegen oft schon ein Gefühl dafür entwickelt, wie die Ampeln auf Dortmund Straßen ticken und wie sie möglichst eine „grüne Welle“ zu erwischen.
Künftig soll es dafür auch eine technische Hilfe geben. Die Stadt setzt dazu auf eine App, die zum „Grüne-Welle-Assistenten“ werden soll. Und das sowohl für Autofahrer wie für Radfahrer, wie Baudezernent Arnulf Rybicki am Dienstag (13.4.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands ankündigte.
Auch Radfahrer sollen mit Hilfe der App öfter „Grün“ sehen. © RN-Archiv
In Hannover, Kassel, Wuppertal und Düsseldorf ist die von einem Münchener Software-Unternehmen entwickelte App unter dem Titel „Trafficpilot“ bereits im Einsatz. Die App zeigt die richtige Geschwindigkeit, um in der grünen Welle zu bleiben, visualisiert, wann es wieder Grün wird und verhindert so unnötige Stopps und verringert Kraftstoffverbrauch und Emissionen, versprechen die Entwickler.
Die städtischen Verkehrsplaner erhoffen sich durch den Grüne-Welle-Assistenten nach den Erfahrungen aus anderen Städten eine durchschnittliche Treibstoff-Ersparnis von fünf bis sieben Prozent bei Autos. Hauptziel sei eine Reduktion der Schadstoffbelastung durch den Autoverkehr. Radfahren soll attraktiver werden, weil man Kraft und Wartezeit an Ampeln spart.
„Die Verbesserung der Verkehrsfluss-Qualität durch weniger Stop-and-Go-Verkehr, führt zu einer Erhöhung des Fahrkomforts sowie einer Verbesserung der Verkehrseffizienz und der Qualität des Verkehrsablaufs“, heißt es im Fachjargon.
Smartphone im Straßenverkehr
Voraussetzung für die Nutzung der App sei lediglich ein Smartphone mit GNSS-Unterstützung. Rechtliche Hürden für die Nutzung des Smartphones im Auto oder auf dem Rad sieht Rybicki nicht. Es könne ähnlich wie ein Navigationsgerät genutzt werden, ist der Dezernent überzeugt. „Das ist gesetzeskonform“.
Die Stadt will ihrerseits die technischen Voraussetzungen zur Nutzung der App schaffen und eine Schnittstelle mit dem städtischen Verkehrsrechner im Stadthaus einrichten. Er steuert aktuell 433 Ampelanlagen auf Dortmunds Straßen. 394 der „Lichtsignalanlagen“, wie es im Bürokratendeutsch heißt, wären ohne zusätzliche Investitionen für die App nutzbar.
Der städtische Verkehrsrechner im Stadthaus soll zur Schnittstelle für den Grüne-Welle-Assistenten werden. © Dieter Menne (A)
Ganz umsonst ist der neue Service für die Stadt allerdings nicht. „Die geschätzten Gesamtausgaben des Vorhabens belaufen sich auf etwa 330.000 Euro für 450 Lichtsignalanlagen“, heißt es in der Mitteilung. „Perspektivisch sollen sämtliche im Stadtgebiet über den Verkehrsrechner angebundene Lichtsignalanlagen in das Trafficpilot-Prognosegebiet einbezogen werden.“
Die Umsetzung soll zu Beginn des Sommers mit einem Testgebiet starten. Ende 2022 könnte das Projekt abgeschlossen sein.
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