Wenn es um die Geschichte der Industriekultur in Dortmund geht, ist Phoenix-West sicherlich das „Nonplusultra“. Der alte Hochofen, der immer noch in den Himmel ragt. Das Hoesch-Gasometer. Und nicht zuletzt der Skywalk. Ein Weg über eine alte Gichtgasleitung zum Hochofen. Kaum jemand kennt die Geschichte der stählernen Zeitzeugen besser als Heike Regener. Sie ist nicht nur im Vorstand des Hörder Heimatvereins, sondern auch Geschäftsführerin von „meine heimat.ruhr“.

Das Unternehmen bietet Stadtführungen im gesamten Dortmunder Stadtgebiet an. Mit dem Bus, dem E-Bike oder auch zu Fuß. Und dabei spielt der Skywalk in Hörde inklusive Hochofenbesteigung eine große Rolle. Ein Angebot, das unglaublich nachgefragt wird, aber im Moment wegen eines Kurzschlusses und der damit verbundenen Reparaturarbeiten nicht bedient werden kann.
Natürlich hofft Regener, dass der Skywalk, der gerade saniert wird, spätestens zur Fußball-Europameisterschaft im Juni wieder geöffnet wird. Doch sicher ist das nicht. Auch die Stadt Dortmund will sich noch nicht auf einen genauen Termin festlegen.
Man wisse um die Bedeutung des Skywalks und werde die notwendigen Arbeiten und Abnahmen mit großem Engagement vorantreiben, sagt Maximilian Löchter, Pressesprecher der Stadt Dortmund: „Wir sind aus verschiedenen Gründen immer wieder im Gespräch. Die Arbeiten gehen voran. Es läuft also alles nach Plan“, so der Stadtsprecher.

Natürlich hoffe man, dass der Skywalk auf Phoenix-West so schnell wie möglich wieder geöffnet werden kann. Aber Heike Regener wäre nicht Heike Regener, wenn sie nicht einen Plan B für die beliebte Tour hätte. „Perspektivwechsel“ heißt das Angebot, das ebenfalls auf Phoenix-West startet. Von dort geht es an der Emscher entlang Richtung Westfalenpark und dann auf den Florianturm.
Große Herausforderung
„Das ist auch eine Herausforderung, dass man den Skywalk im Moment nicht anbieten kann“, sagt Regener. „Aber meine Einstellung ist immer: Wenn ich es nicht ändern kann, dann schaue ich, wie ich es trotzdem gut machen oder zumindest teilweise kompensieren kann.“ Das funktioniere eigentlich ganz gut. „Und die Erfahrung ist ja: Vom Jammern wird das Leben auch nicht besser.“
Der Blick vom Fernsehturm gehe ja auch auf das Hochofenwerk, auf Phoenix-West und auf die Halde Hympendahl, die man in ihren Dimensionen gar nicht wahrnehmen würde, wenn man unten entlang gehe. „Die Gäste sind alle total geflasht“, sagt Heike Regener.
Trotzdem hoffen alle weiterhin, dass der Skywalk zur EM wieder betreten werden kann.