In einem Zimmer in der ersten Etage ist es – neudeutsch gesprochen – schon richtig hyggelig. Auf dem frisch bezogenen Pflegebett liegt eine Tagesdecke. Möbel und Fußböden strahlen in warmen Holztönen. Sie harmonieren mit den Pastellfarben der Wände und Wohntextilien.
Auf dem quadratischen Besuchertisch stehen ein Blümchen und ein Glas Bonbons. „Werthers Echte“, das bei Senioren beliebte Karamell. Im modernen Bad ist bereits eine Zahnbürste im Glas. Hier – das vermittelt das Zimmer – lässt sich ein schöner Lebensabend verbringen.
Aber noch ist es nicht (ganz) so weit. Erst im Oktober wird Leben ins Haus kommen – später als ursprünglich geplant. Dann ist die „Belia-Seniorenresidenz Dortmund“ im Wohncarrée Hansemannstraße in Dortmund-Oestrich bezugsbereit. Die hyggelige Wohneinheit in der ersten Etage ist ein Musterzimmer, das Senioren oder ihre Angehörigen schon einmal besichtigen können.
Linde mit Sitzgelegenheiten
„Mit der Belegung haben wir noch nicht angefangen“, sagt Einrichtungsleiter Björn Baumann bei einem Besuch unserer Redaktion. „Interessenten können sich aber für eine Wohnung oder einen Pflegeplatz schon einmal eintragen.“
Derweil legen Handwerker in den Zimmern, auf Fluren und Gemeinschaftsflächen der vier Pflegebereiche noch kräftig Hand an. Auf einigen Flächen stehen bereits Möbel, gegen den Staub geschützt in Folie verpackt. Im Innenhof zwischen Königshalt, Hansemannstraße und Castroper Straße bewegen Bagger das Erdreich. Pflasterer legen die Parkplätze an.
Im Schatten des markanten Eckhauses entstehen in den nächsten Wochen und Monaten eine Terrasse und ein Grünbereich. Wie an allen Belia-Seniorenresidenzen erhält er eine Linde mit Bänken als Sitzgelegenheit. Der Baum als Symbol für Begegnung, Gemeinschaft und Geselligkeit.

Belia erinnert auf seiner Internetseite an ein Zitat Martin Luthers: „Denn unter der Linde pflegen wir zu singen, zu trinken, zu tanzen und fröhlich zu sein. Denn die Linde ist unser Friede- und Freudebaum.“ Diese Symbolik der Liebe, Gerechtigkeit und Heimat finde sich im Belia-Logo durch drei Lindenblätter wieder, heißt es auf der Website.
Vor diesem Hintergrund wenig überraschend, hat Einrichtungsleiter Björn Baumann die Namen der vier Pflegebereiche ausgewählt. Menschen aus dem Stadtbezirk Mengede dürften sie als natur- und heimatnahe Lebensräume kennen: Mengeder Heide, Im Siesack, Groppenbruch und Hansemann-Park.
Die Pflegebereiche befinden sich im ersten bis vierten Stock des Neubaus an der Ecke Königshalt/Hansemannstraße. Das erste und zweite Obergeschoss umfassen jeweils 24 Einzelzimmer, das dritte 22 und das vierte 14. Die Zimmer sind zwischen 17 und 21 Quadratmeter groß. Zum Portfolio zählen Vollstationäre Pflege, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, Pflege für Menschen mit Demenz und palliative Pflege.
Im Erdgeschoss liegen die Verwaltung, das Restaurant der Einrichtung sowie Küche und Wäscherei. „Uns ist wichtig, dass jede unserer Seniorenresidenzen eine eigene Küche hat“, sagt Björn Baumann. „Und auch eine eigene Wäscherei. Wegen der Körperwäsche ist den Senioren das wichtig.“

In einem weiteren Gebäude an der Castroper Straße befinden sich in den Obergeschossen 15 Seniorenwohnungen mit einer Größe von 51 bis 59 Quadratmetern. Drei davon haben zum Innenhof hin Dachterrassen. Im Erdgeschoss hält die Belia 18 Plätze in der Tagespflege vor.
65 Arbeitsplätze entstehen in der Seniorenresidenz. Einrichtungsleiter Björn Baumann sucht noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Küche, die Sozialbetreuung und „natürlich immer“, wie er sagt, für die Pflege.
Noch vor der Eröffnung und individuellen Terminen haben Senioren und deren Angehörige sowie direkte Nachbarn und Menschen aus dem Quartier die Möglichkeit, die Seniorenresidenz kennenzulernen. Am 11. August (Freitag) lädt Belia von 14 bis 18 Uhr zu einer Baustellenparty mit Musik und Catering ein.