Im Vorhof ihres Hauses an der Werner Straße 27 steht seit kurzem Alina Heimanns Selbstbedienungsschränkchen. Von Geschenkartikeln bis zur Weihnachtsdeko lässt sich dort alles finden. Eine Windeltorte für Babypartys, bestickte Kinderkleidung zum Geburtstag oder weihnachtliche Deko: Es gibt für jeden Anlass ein Geschenk.
Kleine Artikel kosten zehn Euro, aber es lassen sich auch Artikel für bis zu 50 Euro finden. Sogar personalisierte Produkte können im dazugehörigen Online-Shop „Heimännchen“ bestellen. Den Shop betreibt Alina Heimann schon länger, die Auswahl ist fast dieselbe wie im Schränkchen. Die Produkte aus dem Online-Shop lassen sich nach Hause liefern oder im Schrank abholen. Auch über ihr Instagram können Bestellungen und Wünsche an sie geschickt werden.
Sie liefert innerhalb von fünf bis 14 Tagen. Das hängt auch von der Zeit ab, die sie pro Produkt braucht. Genähte Sachen wie eine Hose etwa dauern eine halbe Stunde, erzählt Alina Heimann. Für ganze Sets hingegen brauche sie mehrere Stunden. Und bei neuen Holzdekorationen sei vor allem die Zeit zum Trocknen lang. „Es verteilt sich auf zwei bis drei Tage“, sagt sie.

Es begann mit einer Schultüte
Mit der Schultüte ihres ältesten Sohnes hat alles begonnen. Um diese zu basteln, kaufte Alina Heimann sich ihre erste Nähmaschine. Danach hörte sie nicht mehr auf, damit kreativ zu sein. Über die Jahre kamen weitere Geräte hinzu. Eine zweite Nähmaschine, eine Stickmaschine und vor ein paar Jahren ein Plotter. Das sind Drucker, die auf viele verschiedene Materialien drucken können.
Alina Heimann fing an, ihre gebastelten Artikel zu verschenken. Und als sie immer wieder positives Feedback bekam, startete sie ihren Online-Shop.

Als sie umzog, bedeutete das eine Zwangspause. Doch aus der kam sie mit neuen Ideen zurück. Eine davon ist das Selbstbedienungsschränkchen, welches sie kurz nach dem Umzug mit ihrem Mann umsetzte. Sowohl den Online-Shop, als auch das Schränkchen betreibt sie nebenberuflich. Denn aufgrund ihrer vier Kinder sei ein Vollzeitjob nicht mehr möglich, erklärt Alina Heimann. „Eigentlich ist immer eins der vier Kinder krank“, sagt sie.

Seit der Eröffnung des Schränkchens am 11.11. erhält Alina Heimann viele positive Rückmeldungen, zum Beispiel über Social Media. Sie hat sogar schon etwas darüber verkauft. Eine Kundin erwarb eine Weihnachtshose, welche sich leider als zu klein herausstellte. Verzichten musste sie aber nicht auf die Hose: Alina Heimann nähte das Kleidungsstück einfach etwas größer.

Alina Heimann möchte das Selbstbedienungsschränkchen dauerhaft befüllen und betreiben. Sie erzählt, dass sogar eine Vergrößerung möglich sei. Sie möchte ihr Sortiment stetig erweitern: So sollen dort zum Beispiel zu allen Feierlichkeiten passende Dekoartikel zum Verkauf stehen.
Das Selbstbedienungsschränkchen von Alina Heimann ist übrigens nicht abgeschlossen, sondern läuft auf Vertrauensbasis. Ob sie denn keine Anst davor habe, dass etwas daraus gestohlen werde? „Ja, man macht sich natürlich seine Gedanken“, sagt sie.
Die Dortmunderin hofft aber, dass aufgrund der geschützten Position des Schrankes im Vorhof ihres Hauses die Hemmungen größer sind, etwas zu stehlen. Falls doch etwas geklaut werden sollte, zieht sie eine Kamera in Betracht, die den Schrank dann überwachen könnte. Alina Heimann hofft allerdings natürlich, dass es auch ohne geht.