Dortmunderin feiert Überraschungserfolg Große Pläne für den Selbstbedienungsschrank

Huckarder Selbstbedienungsschrank macht „Urlaub“: Bald Neues im Angebot
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Es war nur eine Notlösung: Eigentlich wollte Katja Oettel ihre Adventspräsente auf dem Huckarder Nikolausmarkt verkaufen. Doch der wurde auch 2022 wegen Corona abgesagt. Kurzerhand stellte die Dortmunderin am zweiten Advent vor ihrem Zuhause in der Allensteiner Straße in Huckarde ein kleines Holzschränkchen auf und bot dort ihre selbstgebastelten Weihnachtskarten, Kerzen und Geschenkboxen an. Die Notlösung wurde zum Überraschungserfolg. Aus ganz Dortmund kamen Kunden, um Präsente fürs Fest zu kaufen. Mehrmals musste der Schrank wieder aufgefüllt werden. Schon nach wenigen Tagen war Katja Oettel klar: Auch nach Weihnachten möchte sie weitermachen.

Es sei einfach „megaschön“ gewesen. Sie haben mit vielen Kunden gesprochen und es freue sie sehr, dass die Leute ihre Arbeiten so schätzen. „Da hatte ich wohl wirklich eine super Idee“, zieht die 45-Jährige kurz nach Neujahr Bilanz.

Zunächst aber gibt es eine kleine Pause. Oder wie Katja Oettel es bei Faceboock schreibt: Das Schränkchen mache Urlaub. Die Auszeit habe zwei ganz praktische Gründe, erklärt die Huckarderin. Zum einen müsse der Schrank repariert werden. „Das war ein Selbstbausatz, die Qualität war vielleicht nicht ganz so gut“, sagt die 45-Jährige. Er habe einige Wackelstellen, die sie nun ausbessere.

Zum anderen braucht Katja Oettel schlicht neue Produkte. Zu Silvester hat die Dortmunderin noch einen Satz Kerzen mit Wünschen zum neuen Jahr kreiert, jetzt braucht es andere Anlässe, zu denen sie Gebasteltes anbieten kann.

Kerzen waren der Renner

Ideen habe sie einige: Es werde in jedem Fall Geschenkboxen und Geburtstagskarten geben. Die passten das ganze Jahr über. „Außerdem sind Papierarbeiten mein eigentliches Metier“, sagt die Mehrfach-Mama. Diese verkaufe sie schon seit vielen Jahren unter dem Namen „Avalonia Art“ im Internet. Wimpelketten möchte sie auch bieten. Und in jedem Fall Kerzen. „Denn die waren der Renner im Schrank.“

Gut 50 Weihnachts- und Neujahrskerzen habe sie verkauft. Ein Erfolg, der sie überrascht und ihre Produktpalette erweitert habe. „Normalweise habe ich gar keine Kerzen im Angebot“, so Katja Oettel. Sie habe einfach mal Lust gehabt, es auszuprobieren. Letztlich habe sie noch nachproduzieren müssen.

Katja Oettel und ihre Tochter Anna im Dezember 2022 vor dem Selbstbedienungsschrank in der Allensteiner Straße in Hucharde
Katja Oettel (mit Tochter Anna) hatte den Selbstbedienungsschrank vor ihrer Haustür in Huckarde aufgestellt. Dort soll er auch im Februar wieder zu finden sein. Dann mit neuen Produkten. © Maurice Prior

Kerzen könnten auch das ganze Jahr gut laufen, hofft die Dortmunderin. Ansonsten werde es zu besonderen Anlässen spezielle Produkte geben. Da sie ihren Schrank im Februar wieder aufstellen möchte, ist zu Valentinstag die erste Sonderkollektion in Planung, so die Bastelbegeisterte. Natürlich etwas rund um die Liebe. Auch zu Ostern möchte sie sich etwas einfallen lassen. „Aber nichts mit Eiern, das ist nicht meins“, sagt sie und lacht.

Für alle, die gern selbst kreativ werden wollen, bietet die 45-Jährige auch Kurse an – angefangen vom Basteln einzelner Karten bis hin zum Erstellen ganzer Fotobücher. Zum Beispiel zu Geburtstagen und Junggesellenabschieden. Auch hier plant Katja Oettel, Kerzen ins Angebot aufzunehmen. Wann es den ersten Kerzen-Kurs geben wird, sei aber noch nicht klar. „Ich kalkuliere noch, wie teuer so ein Kurs werden muss, der Energiebedarf beim Kerzenmachen ist recht hoch“, erklärt sie.

Der Schrank soll größer werden

An einigen ihrer Kurse kann online teilgenommen werden. Es gibt aber auch Kurse in ihrem kleinen Bastelzimmer in Huckarde. Zu diesen können maximal sechs Personen kommen. Katja Oettel: „Wir wollen im Raum ja auch noch laufen können.“

Apropos Platz, eines stehe nach dem Erfolg von 2022 fest: „Für den nächsten Advent muss ein größeres Schränkchen her“, sagt die Dortmunderin. Vielleicht dann auch kein Selbstbausatz.

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