Notlösung wird Überraschungshit Selbstbedienungsschrank wiedereröffnet mit Oster-Deko

Dieses Mal mit viel Oster-Deko: Huckarder Selbstbedienungsschrank wieder geöffnet
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In der Adventszeit hat Katja Oettel viele in Dortmund begeistert mit ihrem aus der Not heraus aufgestellten Selbstbedienungsschrank: Eigentlich wollte die 45-Jährige ihre Weihnachtspräsente und -deko auf dem Huckarder Nikolausmarkt verkaufen. Der fiel wegen Corona aber aus. Oettel bot ihr Sortiment daraufhin einfach in einem Holzschränkchen vor ihrer Haustür in Huckarde an. Ein Überraschungs-Hit.

Ende des Jahres ging der Schrank in die Winterpause. Zwangsweise, wie Oettel damals erzählte: Das Schränkchen musste dringend repariert werden. Oettel: „Er hatte ein bisschen gelitten.“ Außerdem musste die Deko-Expertin erst mal für Nachschub sorgen.

Der wiedereröffnete Selbstbedienungsschrank in der Allensteiner Straße in Huckarde
Der Selbstbedienungsschrank in Huckarde hat täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. © Natascha Jaschinski

Die Produktion lief aber nicht so rund wie geplant: Eigentlich sollte das Schränkchen schon zu Valentinstag wieder an den Start gehen. Doch daraus wurde nichts: „Meine Kinder waren so oft krank“, erklärt die Dortmunderin. Fünf Kinder hat sie, drei leben noch Zuhause.

„Es war eine Katastrophe“, sagt sie. Sie sei kaum dazu gekommen, die Wohnung zu verlassen, um den Schrank auszubessern. Auch das Basteln sei auf der Strecke geblieben.

Schrank ist frisch befüllt

Jetzt aber sind alle gesund, der Mann hatte frei. Und Katja Oettel nutzte die Gelegenheit: Alle Schrauben am Schrank sitzen wieder fest, das Holz hat einen frischen Anstrich bekommen. Der Schrank ist nun weiß. Oettel: „Ich finde, es sieht schöner aus.“

Gebastelt habe sie vor allem nachts, wenn die Kinder schliefen. Am Dienstag (14.3.) hat sie das Schränkchen in der Allensteiner Straße 25 wieder aufgestellt, frisch befüllt und seit Mittwoch (15.3.) darf gekauft werden. Bezahlt werden kann bar oder per Paypal.

Wer Dekoration oder Geschenkartikel und -karten fürs nächste große Fest sucht, ist an dem Schränkchen richtig: Es gibt einige Osterpräsente. Anhänger für den Osterstrauch zum Beispiel, Osterkörbchen und Osterkarten. Aber auch Zeitloses findet sich. Hier vor allem kleine Geschenkschachteln und Karten, die „Alles Liebe“ wünschen oder „Ich liebe dich“ sagen.

Ursprünglich bastelte Katja Oettel nur mit Papier. Unter dem Namen „Avalonia Art“ verkauft sie Papier-Produkte schon seit Jahren. Für ihr Schränkchen probierte sie aber Neues aus: So seien verzierte Kerzen zu Weihnachten der Renner gewesen. Ein Produkt, das sie vorher nie im Angebot hatte.

Selbstgebastelte Geschenkboxen im Selbstbedienungsschrank in der Allensteiner Straße in Huckarde
Nicht alles in dem wiedereröffneten Schrank dreht sich um Ostern. So gibt es zum Beispiel auch zeitlose Karten und Geschenkschachteln. © Natascha Jaschinski

Wieder Kerzen im Angebot

Kein Wunder, dass Kerzen auch im Osterschrank gelandet sind. Hier ist Katja Oettel auch über ihren Schatten gesprungen. Zum Jahreswechsel sagte sie noch: Mit Eiern werde sie nichts machen, das sei nicht ihres. Nun gibt es aber doch eierförmige „Frohe Ostern“-Kerzen zu kaufen.

„Ein paar Eier haben sich eingeschlichen, obwohl ich Veganerin bin“, gibt Oettel zu. Und lacht. Ob die Kerzen wieder so beliebt sind? „Ich hoffe sehr, dass ein anderes Produkt der Renner wird“, sagt die 45-Jährige, und zwar ihre „Ostergrüße to go“ für fünf Euro.

Auch hier kommen kurz Eier ins Spiel: Verpackt ist das Präsent in einer Wachteleierschachtel. „Das finde ich niedlich“, sagt Oettel. Der Schachtel liegt eine kleine Anleitung bei: Verstecken, suchen, wiederfinden, auspacken und sich freuen. Was genau drin ist, verrät die Erfinderin nicht. „Es soll eine Überraschung sein.“ Nur so viel: Es hat etwas mit Schokolade und Dekoration zu tun.

Der Schrank soll von der Notlösung zur Dauereinrichtung werden: Er bleibe stehen, verspricht die Besitzerin. Mit wechselndem Sortiment. Im Sommer werde es maritime Deko geben. Und bald noch etwas zu Kommunion und Konfirmation.

Ein Präsent aus dem Geschenkeschrank: "Ostergrüße to go"
Wird das der Renner? Katja Oettel hofft, dass ihre „Ostergrüße to go“ besonders gut ankommen. Der Inhalt ist eine Überraschung. © Natascha Jaschinski

Wie die Wiedereröffnung ihres Schränkchens ankommt, kann Katja Oettel gar nicht beobachten. Sie ist nicht Zuhause, wir erreichen sie auf der Messe „Creativa“, in einem Makramee-Workshop. „Ich dachte, ich mache mal was, was ich noch nie gemacht habe“, sagt Oettel.

Vielleicht liegen also auch irgendwann Makramee-Anhänger im Schränkchen.

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