Das Gebäude der katholischen Josef-Grundschule am Dollersweg in Wickede wurde im Jahr 1900 errichtet. Es verströmt eine Atmosphäre, an die sich Menschen in der heutigen Großeltern-Generation erinnern, wenn sie an ihre eigene Schulzeit denken.
Schulleiterin Angela Bausch (57) mag dieses Flair, aber sie weist auch zugleich auf die aktuellen Probleme der Schule hin. Es besteht vor allem darin, dass die Schule viel zu klein ist für die heutigen Ansprüche und den Ansturm der Schüler, der in den kommenden Jahren eher größer als kleiner werden dürfte. Sie denkt dabei auch an das aktuelle Baugebiet auf dem ehemaligen Sportplatz an der Morgenstraße, in das viele Familien mit Kindern ziehen werden.
Momentan ist die Schule einzügig und hat 107 Schüler. Im kommenden Schuljahr werden es bereits 122 Schüler sein, und mindestens das erste Schuljahr muss zweizügig werden. Auch die Offene Ganztagsschule (OGS) wächst von derzeit 30 auf über 60 Schüler. Eigentlich ist auch das zweite Schuljahr mit aktuell 34 Schülern viel zu groß für eine einzige Klasse und müsste aufgesplittet werden. Doch zu der Platznot gesellt sich für die Schule auch noch ein Personalproblem: Zwei der sechs Lehrkräfte sind längerfristig erkrankt. „Wenn an einer Schule mit 20 Leuten mal einer ausfällt, ist das leichter zu kompensieren, als an einer Einrichtung, die nur aus sechs Mitarbeitern besteht“, sagt Angela Bausch.

Die Schulleiterin wünscht sich von der Stadt Dortmund Lösungen für die Probleme der Schule, denn so wie jetzt könne es nicht weitergehen. Das Lehrerzimmer mit angrenzender Toilette ist kaum als solches zu bezeichnen. Wenn ab Sommer wegen der gestiegenen Schülerzahl noch weitere Lehrkräfte hinzukommen (müssen), reiche es schlicht nicht mehr aus. Ein anderer Raum in der benachbarten Bach-Grundschule, den die Josef-Grundschule derzeit als Material- und Ausweich-Lehrerzimmer nutzt, wird ab dem kommenden Schuljahr zum Klassenraum.
Apropos Bach-Grundschule: Die Josef-Grundschule nutzt dort momentan noch weitere Räume. Auch das sei auf Dauer kein erfreulicher Zustand. Wenn zum Beispiel ein Kind zu spät komme und dort klingelt, könne es sein, dass es lange vor verschlossenen Türen steht und von niemandem gehört wird.
Wie genau eine Verbesserung der Situation aussehen könnte, weiß Angela Bausch ad hoc nicht. Vielleicht, indem man zusätzliche Container auf dem Schulhof aufstellt. Eine Begehung mit Vertretern des Schulverwaltungsamtes am Donnerstag (1.6.) diente vor allem dazu, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung die Situation vor Augen zu führen.
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